Das Naturfreundehaus Elmstein (K 14) im Pfälzerwald hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Geheimtipp der internationalen Folk- und Bluesszene entwickelt. Regelmäßig werden hier hervorragende Workshops und Seminare für Einsteiger*innen und Fortgeschrittene organisiert, oft mit öffentlichen Konzerten am Abend.
Im Jahr 2019 möchten die Aktiven mit der 1. Elmsteiner Kultur-Werkstatt vom 11.–12. Mai den Startschuss für eine neue Kulturbewegung starten. Sie rufen alle NaturFreund*innen und Interessierte auf, sich daran zu beteiligen.
Geplant sind verschiedene Workshops, bei denen es nicht nur um Spiel und Gesang geht, sondern auch um das Schreiben und Arrangieren von Liedern oder die Vertonung von Gedichten. Auch Volkstanz und Fotografie werden angeboten.
„Wir möchten dazu beitragen, dass unsere Alltagskultur um neue Formen und Wege in der Kulturgestaltung erweitert wird. Deshalb möchten wir das Naturfreundehaus Elmstein als neues Zentrum für Lied, Poesie und Kleinkunst ausbauen“, sagt Peter Johannes Kühn, einer der Mitinitiatoren.
Die Voraussetzungen sind hierfür günstig: Die Tradition der Sommerschule mit Folksongs, Irischer Musik und demokratischen Liedern besteht hier schon.
Ein weiteres Ziel ist es, jungen Menschen einen Zugang zu alten Lieder zu geben. Junge Menschen sind also Hauptzielgruppe, es werden auch Schulen aus der Region angeschrieben.
Im Kernteam der Planungen sind 5–6 Leute, die alle selbst Musik machen. Mit der Kultur-Werkstatt möchten sie die organisatorischen Voraussetzungen für ein Kulturangebot schaffen, das sich an den Idealen des 1905 bei der Gründung der NaturFreunde Deutschlands formulierten demokratischen Sozialismus orientiert. Schwerpunkte sollen die Bereiche Lieder, Theater und Poesie sein.
„Wir sind den Traditionen verpflichtet“, sagt Peter Johannes Kühn. Zu Beginn des Jahrhunderts habe es eine enorme Zahl an Arbeiter-Singgruppen gegeben. Gerade die Massenwirksamkeit ihres Liedgutes habe dazu beigetragen, dass im Faschismus die Lieder der Arbeiter*innenbewegung radikal verboten oder grob verfälscht wurden. „Nach 1945 blieb das Singen politischer Lieder in gewerkschaftsfernen Kreisen immer politisch anrüchig. Daran änderte die kurze Liedrenaissance über die Burg Waldeck und die deutsche Liedermacherszene (AG Song) einiges.“ Und jetzt kommt die Kultur-Werkstatt im Naturfreundehaus Elmstein.