70.000 protestierten gegen AfD-Bundesparteitag

NaturFreund*innen versammelten sich hinter „Friends against Nazis“-Banner

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Rund 70.000 Menschen, darunter viele NaturFreund*innen, haben am Samstag in Essen gegen den AfD-Bundesparteitag demonstriert. Der tagte vom 28. bis 30. Juni in der Essener Grugahalle.

Die NaturFreunde Deutschlands, der Landesverband NRW und die Ortsgruppe Essen West/Ost hatten gemeinsam mit ihren Jugendverbänden dazu aufgerufen, sich an den von mehr als 300 demokratischen Organisationen im Bündnis „Gemeinsam laut“ organisierten Protesten zu beteiligen.

Hier findest du den NaturFreunde-Aufruf „Friends against Nazis“.
Und hier findest du Demo-Fotos auf Flickr.

Schon am frühen Morgen hatte sich das Standteam der NaturFreunde NRW auf dem Messeparkplatz P2 vor der Grugahalle getroffen, um den NaturFreunde-Infostand für den „Markt der Möglichkeiten“ aufzubauen. Dort wollten mehr als 60 Organisationen und Initiativen ihre Angebote und Alternativen zur rechten AfD-Ideologie vorstellen.

NaturFreunde-Block mit großen „Friends against Nazis“-Banner
Gegen 10:00 Uhr kamen dann erste NaturFreund*innen am NaturFreunde-Treffpunkt in der Nähe des Essener Hauptbahnhofes an. Gemeinsam wollte man bei der Großdemo zur Grugahalle „Gesicht zeigen gegen den Hass und die Hetze der AfD“. Letztlich bildeten weit über 100 NaturFreund*innen aus NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und Niedersachen einen eigenen NaturFreunde-Block, der sich mit wehenden Fahnen und einem großen „Friends against Nazis“-Banner in den Demozug einreihte.

„Die Stimmung während der Demonstration war sehr gut“, berichtete Mareike Götzinger, Projektleiterin der NaturFreunde-Stärkenberatung NRW. „Man konnte richtig fühlen, wie groß die Lust der Demonstrant*innen ist, sich gegen die Faschisten zu stellen. Auch war es sehr schön zu sehen, wie bunt und stabil NRW sein kann", so Götzinger.

Mit dem Stärkenberatungsprojekt betreiben die NaturFreunde Demokratieförderung in ländlichen und strukturschwachen Räumen und sorgen dafür, dass die Zivilgesellschaft nicht wehrlos ist gegen menschenverachtende Ideologien.

NaturFreunde-Infostand nach zwei Stunden leergeräumt
Als der Demozug nach gut eineinhalb Stunden an der Grugahalle angekommen war, informierten sich viele Demonstrant*innen auf dem „Markt der Möglichkeiten“, verfolgten das Bühnenprogramm mit Livebands und Reden und suchten den Austausch mit Gleichgesinnten. Der Infostand der NaturFreunde NRW war nach zwei Stunden bereits komplett leergeräumt, so groß war das Interesse an den Angeboten unseres politischen Freizeitverbandes.

Die NaturFreunde kämpfen ja auch schon seit nun schon 129 Jahren gegen jeglichen Nationalismus, Antisemitismus und Revanchismus und engagieren sich stattdessen für eine Gesellschaft, in der niemand aufgrund von kultureller und sozialer Herkunft, politischer Überzeugung, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Behinderung, des Aussehens, des Alters oder des Glaubens wegen benachteiligt wird. So gibt es die NaturFreunde-Satzung vor.

„Wir haben uns mit sehr vielen Menschen ausgetauscht und sogar neue Mitglieder aufgenommen“, freute sich Simon Grundmann, Vorsitzender der NaturFreunde Essen West/Ost, der in der Vorbereitung des Protestwochenendes die Bündnisarbeit der NaturFreunde übernommen hatte und auch mit seiner Ortsgruppe sehr aktiv war. „Es war heute ein wunderbares Fest mit einer wichtigen Botschaft: Wir weigern uns zuzulassen, dass die menschenverachtende Ideologie der AfD unsere Städte und Gemeinden vergiftet! Stattdessen sind heute unsere Ortsgruppen und die Naturfreundejugend mit Zigtausend anderen Menschen auf die Straße gegangen, um gemeinsam für die Demokratie einzutreten“, führte Grundmann weiter aus.

Ein gutes Gefühl: Alle vereint für die Demokratie
Die NaturFreunde protestierten auch gegen den AfD-Bundesparteitag, da sie diesen als direkte Bedrohung für die Werte der NaturFreunde sowie Satzungszwecken wie etwa der Förderung internationaler Gesinnung und der Völkerverständigung wahrgenommen haben. Es ist an der Zeit, unseren Widerstand gegen all jene zu verstärken, die Rassismus, Antisemitismus, Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Faschismus fördern und ermöglichen. Zeigen wir ihnen immer und immer wieder, dass ihre hasserfüllte Agenda nicht akzeptabel ist!

Die AfD ist keine gewöhnliche Partei. Sie ist antidemokratisch und eine ernste Gefahr für unsere Gesellschaft. Wer ihr widerspricht, wird angefeindet oder sogar bedroht. Weil sie mit Hass und Hetze auf Stimmenfang geht, ist sie eine Bedrohung für die Demokratie, die Menschenwürde und die Freiheit. Wir lassen nicht zu, dass sie ihre toxische Agenda verbreitet und unsere Gesellschaft spaltet.

Talin Kalatas, Landesgeschäftsführerin der NaturFreunde NRW, fasste schließlich zusammen: „Am Ende des Tages bleibt dieses gute Gefühl: Wenn sich alle für die Demokratie zusammentun, dann gibt es wirklich Hoffnung.“

Kalatas betonte aber auch: „Jetzt ist klar, dass sich alle Entscheidungsträger*innen in unserem Land nun endlich und kompromisslos dem Kampf gegen die Menschenfeinde anschließen müssen.“

Weitere Bilder

Galerie Demo AfD-Parteitag 242029

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