Bericht: Jahresfahrt 2017 der NaturFreunde Kandel

Vom 25. Juni bis 1. Juli waren 37 Mitglieder und Freunde der NaturFreunde Kandel in Papenburg/Emsland und lernten das Land kennen.

Am ersten Tag stand die Besichtigung der Meyer-Werft an. Dort werden die großen, weißen Kreuzfahrtschiffe gebaut und die „Aida“ ist davon noch das Kleinste. Nach dem Stapellauf werden sie mit sehr viel Gefühl auf der Ems in Richtung Nordsee gezogen. Diese Werft ist als einzige von vielen übrig geblieben, weil sie sich nach den Holzschiffen auf Eisenschiffe umgestellt hatte. Sehr interessant ist, das Wachstum der Schiffe und die Luxuskabinen hautnah anzusehen. Danach gab es noch eine Stadtrundfahrt in und um Papenburg.

Am zweiten Tag fuhr die Gruppe nach Giethoorn in Holland. Dort wurde in früheren Zeiten Torf abgebaut. Die Rundfahrten auf den Kanälen sind heute mit Flachbooten möglich. Sehr schöne reetgedeckte Häuser säumen die Kanäle. Der große See ist nur 1m tief, aber durch den torfigen Grund kann man das nicht erkennen.

Der dritte Tag stand zur freien Verfügung. Einige fuhren mit dem Zug nach Leer. Andere besuchten die „Von-Velen-Anlage“, eine Darstellung vom Werdegang einer Torfsiedlung. Die Armut war extrem, die alten Bilder waren herzergreifend anzusehen. Das Sprichwort lautet: “Den ersten sien Dod, den Twedden sien Not, den Drid - den sien Brot!“

Am vierten Tag ging es an die Nordsee zu einer fachkundig geleiteten Wattwanderung. Es wollten zwar nicht alle in dem "Matsch" rumlaufen: die einen fürchteten sich vor Wattwürmern und Krebsen, anderen war es zu schwierig, bis an die Waden einzusacken. Es war anstrengend, aber auch ein Erlebnis! Danach ging es noch in die Auffangstation für junge Seehunde. Dort werden die „Heuler“ (Waisenkinder) und verletzten Tiere aufgepäppelt, bis sie wieder ausgewildert werden können.

Der letzte Tag war für ein großes Freilichtmuseum in Cloppenburg vorgesehen. Ein altes Dorf mit reetgedeckten Bauern- und üppigen Gutshäusern, Mühlen, Backstuben sowie Kirche und Schule, Gänse, so groß, dass sie in keinen Backofen passen, Schafe, Kühe, Pferde usw. Es war eine Zeitreise in die Vergangenheit. D

Dieser Artikel erschien zuerst im Mitgliedermagazin NaturFreunde Rheinland-Pfalz "wirimland" 03/2017.

Lisa Picot

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