Den Plastikverbrauch reduzieren

Ein Beschluss des 31. Bundeskongresses der NaturFreunde Deutschlands

Die NaturFreunde fordern eine drastische Reduktion des Plastikverbrauchs. Der „Markt“ alleine kann es nicht richten. Hauptsächlich auf freiwillige Maßnahmen (Selbstverpflichtungen) zu setzen, führt nicht zu einer wirklichen Lösung des Problems.

Die Bundesregierung wird aufgefordert, ambitionierte gesetzliche Regelungen mit Umsetzungsfristen zu beschließen, unter anderem

  1. Verbot von Mikroplastik in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten
     
  2. Staatliche Regelung zur Ausrüstung von Klärwerken mit effektiven Mikroplastikfiltern
     
  3. Wegfall der Subventionierung der Plastikherstellung – Rohöl ist steuerfrei, wenn es zu Plastik verarbeitet wird
     
  4. Steigerung der Recyclingquote durch Vorgaben bezüglich Beschichtungen von Verpackungen (Nur 16 Prozent des Kunststoffmülls in den „Gelben Säcken“ wird wirklich recycelt, das meiste wird verbrannt oder ins Ausland geschafft. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Produkte wegen der verschiedenen Beschichtungen nicht recycelfähig sind.)
     
  5. Reduzierung und schrittweise Abschaffung von unnötigem Einwegplastik, indem Umweltkosten für Plastik sich im Preis niederschlagen

Der Bundesvorstand entwickelt ein Gesamtkonzept, das mindestens folgende Maßnahmen beinhaltet:

  • Der Bundesvorstand entwickelt einen Leitfaden für alle Naturfreundehäuser, wie möglichst viel Plastik vermieden werden kann.
  • Handel und Industrie müssen in die Pflicht genommen werden, Plastik zu vermeiden.
  • Der Bundesvorstand entwickelt eine innerverbandliche Kampagne, um den Plastikverbrauch weiter zu senken und auf den Leitfaden aufmerksam zu machen sowie ihn erfolgreich umzusetzen.

Verabschiedet vom 31. Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands, der vom 8.–10. Oktober 2021 in Falkensee bei Berlin tagte.