Dessauer Erklärung: Gewässerschutz jetzt umsetzen

Erklärung anlässlich des Gewässerschutzforums der Umweltverbände am 15. November 2019 in Dessau

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Für eine konsequente Verteidigung der bisherigen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und gegen jegliche Art der Abschwächung haben sich die NaturFreunde Deutschlands auf dem Gewässerschutzforum der Umweltverbände am 15. November 2019 in Dessau eingesetzt.

Schon im Jahr 2000 haben die EU-Mitgliedsstaaten die Wasserrahmenrichtlinie als zentrales Instrument für den Gewässerschutz beschlossen. Der bisherigen Umsetzung mangelt jedoch an politischem Willen, finanziellen und personellen Ressourcen und adäquaten rechtlichen und organisatorischen Grundlagen.

Dieser Zustand ist nicht akzeptabel. Denn, so heißt es in der Erklärung, Flüsse und ihre Auen, Seen sowie Küstengewässer gehören zu den vielfältigsten, dynamischsten und komplexesten Lebensräumen der Erde. Sie sind Hotspots der biologischen Vielfalt und erbringen essentielle Ökosystemleistungen, wie zum Beispiel Trinkwasserbereitstellung, Hochwasserrückhaltung, Kohlenstoffspeicher, Nahrung, Nährstoffrückhalt und -umwandlung sowie Lebens-, Freizeit und Erholungsraum.

Gewässer zählen jedoch global und national zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen mit den größten Biodiversitätsverlusten. Der Großteil unserer Flüsse ist begradigt, durch tausende Querbauwerke aufgestaut und von seinen Auen abgetrennt. Ebenso wie Seen, Küstengewässer und Grundwasservorkommen sind Flüsse durch Nähr- und Schadstoffeinträge aus Landwirtschaft, Industrie, Bergbau, Haushalte und Verkehr schwer belastet. Der gravierende Biodiversitätsverlust gefährdet unsere Lebensgrundlagen und -qualität. Die Politik muss endlich konsequenter reagieren und diesen stoppen.

Die gesamte "Dessauer Erklärung" gibt es hier zum Nachlesen.