Die soziale Perspektive

Die besten Motive des Fotowettbewerbes „Blende 2013“

20 Euro kalt pro Quadratmeter? Der 38-jährige Berliner Michael Below hat diese kleine aber feine Protestaktion fotografiert: gegen die immer rasanter steigenden Mieten, die immer mehr finanziell Schwache aus den Hauptstadt-Kiezen verdrängen. Belows Bild ist damit auch ein Dokument der sozialen Verdrängung. Denn die verschwundenen Rentner, Arbeitslosen und Familien sieht man nun mal nicht mehr.

Sein Foto hat er dann beim Fotowettbewerb der Tageszeitung junge Welt eingereicht. Das war konsequent. Dieser von der junge Welt organisierte Vorentscheid zum bundesweiten Fotowettbewerb Blende sucht explizit nach Fotos mit einer sozialen Perspektive. Darum engagieren sich als Mitveranstalter auch die Deutsche Journalistenunion (dju) und die NaturFreunde Deutschlands. Die Naturfreundhäuser Bodensee, Feldberg, Luise-Wyneken und Rahnenhof hatten Übernachtungsgutscheine im Wert von jeweils 180 Euro gesponsort.

Belows Motiv wurde leider nicht prämiert – oder um im Beispiel zu bleiben: Es wurde durch andere der rund 350 eingereichten Fotos von den Spitzenplätzen verdrängt. „Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Qualität der Einsendungen deutlich erhöht“, erklärte dann auch ein Jurymitglied. Die NATURFREUNDiN gratuliert Michael Below trotzdem zu seinem Foto, allen Gewinnern natürlich auch.

Und die Nichtgewinner haben neue Chancen: Der Naturfreundejugend-Bezirk Niederbayern/Oberpfalz etwa hat einen Fotowettbewerb zum Thema „Tiere“ ausgeschrieben. Die NaturFreunde Internationale widmet ihre Fotomeisterschaft 2014 dem Thema „Energie – Im Einklang mit der Natur!“ (siehe Seite 13). Und für die „Blende 2014“ können auch schon wieder soziale Fotos eingereicht werden. Foto frei!

Samuel Lehmberg
Dieser Artikel erschien zuerst in der NATURFREUNDiN 1-2014 (S. 12)

 

 

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