Anlässlich der anhaltenden Debatte über einen möglichen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in Deutschland erklärt Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands:
Wenn selbst Bündnis 90 / Die Grünen bereit sind, über einen möglichen Weiterbetrieb der deutschen Atomkraftwerke zu reden, ist etwas in Unordnung geraten. Offensichtlich haben einige Politiker*innen vergessen, dass vor gerade einmal elf Jahren im japanischen Fukushima eine furchtbare Atomkatastrophe stattgefunden hat. Wer auf Atomenergie setzt, nimmt wissentlich in Kauf, dass es zu solchen Katastrophen kommen kann.
Am Atomausstieg darf nicht gerüttelt werden. Ende des Jahres muss das letzte Atomkraftwerk abgeschaltet und die unverantwortliche Nutzung der Atomenergie in Deutschland beendet werden. Die NaturFreunde Deutschlands werden einen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken sicherlich nicht tatenlos zusehen und sind bereit, ihren Beitrag zum Widerstand gegen diese unverantwortliche Politik zu leisten.
Die NaturFreunde Deutschlands erwarten von der Bundesregierung, dass sie dieser unsinnigen Debatte endlich ein Ende setzt. SPD und Bündnis 90 / Die Grünen müssen der FDP offensiv entgegentreten. Im Koalitionsvertrag wurde eindeutig festgeschrieben, dass die Bundesregierung am Atomausstieg festhält. Wer jetzt behauptet, aufgrund der aktuellen Debatten über die Gasversorgung müssten Atomkraftwerke weiter betrieben werden, handelt unverantwortlich.
Die NaturFreunde Deutschlands erwarten von der Bundesregierung zudem, dass sie ihre Klimazusagen einhält und den Umstieg auf erneuerbare Energieträger beschleunigt. Die Energiewende wird gegen die Wand gefahren, wenn auf der einen Seite Bundesländer wie das CSU-geführte Bayern beim Ausbau der Windenergie als Bremsklötze auftreten und auf der anderen Seite Kohlekraftwerke wieder hochgefahren werden.