Elbe-Ertüchtigung ist ökologischer und ökonomischer Unsinn

NaturFreunde Deutschlands empfehlen stattdessen Investitionen in den Elbe-Seitenkanal

Die NaturFreunde Deutschlands kritisieren die vom Bundesverkehrsministerium angekündigte „Ertüchtigung“ der Elbe auf einem etwa 13 Kilometer langen Abschnitt östlich von Hitzacker (Kreis Lüchow-Dannenberg). Wie Eckart Kuhlwein, umweltpolitischer Sprecher der NaturFreunde Deutschlands, erklärte, sei das Vorhaben nicht nur ein gravierender Eingriff in die Natur, sondern werde sich auch als grandiose Fehlinvestition erweisen.

Das Berliner Ministerium hatte kürzlich eine Anhebung des Wasserstandes auf eine „verlässliche Wassertiefe“ von 1,60 Metern als Ziel genannt, das durch den Bau und die Verlängerung von Buhnen erreicht werden solle. Kuhlwein kritisierte, dass die vom Bund beabsichtigte Erhöhung der Fließgeschwindigkeit dem Grundwasserspiegel in der Elbe-Talaue schaden würde, ohne die Bedingungen für die Binnenschifffahrt wesentlich zu verbessern. Die jahreszeitlich und wetterbedingt schwankende Wasserführung des Flusses lasse sich auch durch solche Baumaßnahmen kaum beeinflussen. Der Binnenschifffahrt könne nur durch einen zeitgemäßen Ausbau des Elbe-Seitenkanals und des Schiffshebewerks Scharnebeck geholfen werden.

Kuhlwein bemängelte auch, dass Flüsse noch immer in erster Linie als „Wasserstraßen“ angesehen würden, die man scheinbar beliebig manipulieren könne, obwohl die Europäische Wasserrahmenrichtlinie strenge Kriterien für die Wasserökologie aufgestellt habe, die auch der Bund berücksichtigen müsse.

Zudem sei es ökonomischer Unsinn, in weitere Wasserbauten an der Elbe zu investieren. Schiffe transportierten nur etwa 0,2 Prozent des Güterumschlags im Elbe-Korridor (Sachsen und Sachsen-Anhalt), das Gros gehe über Bahn und Straße. Es sei höchste Zeit, dass die Verantwortlichen in Berlin dies endlich zur Kenntnis nähmen.
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