Kai Niebert erneut zum Präsidenten des DNR gewählt

"Wir wollen Umweltpolitik zur Gesellschaftspolitik machen"

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Die Mitgliederversammlung des Deutschen Naturschutzrings (DNR) hat den stellvertretenden Vorsitzenden der NaturFreunde Deutschlands am 26. November 2016 in Berlin mit großer Mehrheit für die nächsten vier Jahre in seinem Amt bestätigt.

In einem umweltpolitischen Rückblick bezog sich Niebert auf die Debatten um die Zukunftsfähigkeit fossiler Geschäftsmodelle in den letzten Monaten. Trotz zahlreicher Enttäuschungen und herber Rückschläge sei deutlich geworden, dass ein Ende des fossilen Zeitalters absehbar würde. So gehe es beim Thema Kohleausstieg mittlerweile nur noch um das „wie“ und nicht um das „ob“, und auch die Debatte um die Zukunft des Verbrennungsmotors habe endlich Fahrt aufgenommen. „Aufgabe des DNR wird es sein, diesen notwendigen Umbau der Gesellschaft aktiv zu begleiten. Dazu müssen auch wir Umweltverbände unser behagliches Ökosystem verlassen. Der Zustand der Umwelt entscheidet sich nicht im Umweltministerium, sondern auf unseren landwirtschaftlichen Feldern, in der Industrie und in der Sozialpolitik. Wir wollen Umweltpolitik zur Gesellschaftspolitik machen“, sagte Kai Niebert.

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist der Dachverband der Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen und vertritt 91 Verbände und Organisationen, die zusammen knapp 5 Millionen Einzelmitglieder haben. Die unter dem Dach des DNR zusammengeschlossenen Organisationen eint die Ziele, biologische Vielfalt und natürliche Ressourcen zu schützen, den Klimawandel zu bekämpfen und für eine nachhaltige und umweltgerechte Wirtschaftsweise einzutreten.

Für Bündnisse mit Gewerkschaften, Sozialverbänden, Kirchen, Kultur- oder Sportverbänden
Künftig will sich der DNR stärker für eine zukunftsfähige Politik im Rahmen der planetaren Grenzen engagieren und Umwelt-, Natur- und Tierschutzbelange in Finanz-, Wirtschafts- und Sozialpolitik einbringen, da die anstehenden Herausforderungen schon längst die Grenzen klassischer Umweltpolitik überschritten hätten. „Es geht heute nicht mehr nur darum, Anerkennung dafür zu schaffen, dass Umwelt-, Natur- und Tierschutzpolitik ernst genommen wird. Heute geht es darum, zu einer Gestaltungsbewegung zu werden und gemeinsam mit Partnern aus Gewerkschaften, Sozialverbänden, Kirchen, Kulturverbänden oder Sportverbänden für echte Nachhaltigkeit zu streiten“, betonte Niebert.

Außer Kai Niebert gehören dem Präsidium an: Leif Miller und Undine Kurth als Vizepräsidenten sowie Sebastian Schönauer als Schatzmeister. Als Beisitzer wiedergewählt wurden Elisabeth Emmert, Gerlinde Hoffmann, Ludwig Sothmann und Ludwig Wucherpfennig. Neu gewählt wurden Jan Sachse als Jugendvertreter sowie Prof. Dr. Hermann Ott als Vertreter der Deutschen Umweltstiftung.

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