Keine Steuermillionen für Tschernobyl-Reaktoren

NaturFreunde Deutschlands fordern Ausstieg aus EURATOM-Vertrag

Angesichts der geplanten Laufzeitverlängerung für ukrainische Atomreaktoren vom Typ „Tschernobyl“, die mit allein 500 Millionen Euro über den EURATOM-Vertrag finanziert werden soll, fordern die NaturFreunde Deutschlands erneut die Bundesregierung auf, aus der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) auszusteigen. „Durch die Finanzspritzen aus EURATOM erhöht sich die nukleare Sicherheit in der Ukraine nicht“, kritisierte Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands: „Wenn die Uralt-Reaktoren 20 Jahre länger laufen – finanziert mit Steuergeldern – erhöht sich stattdessen das Risiko eines atomaren Unfalls.“

Die Bundesregierung, die durch ihre Mitgliedschaft bei EURATOM die Förderung der ukrainischen Laufzeitverlängerung mitträgt, hat offenbar nicht aus der Tschernobyl-Katastrophe gelernt: Auf eine Parlamentarische Anfrage hatte sie geantwortet, es läge in der nationalen Verantwortung der Ukraine zu entscheiden, ob sie die Lebensdauer ihrer Kernkraftwerke verlängere. „Radioaktivität kennt aber keine Grenzen. Deshalb fordern wir NaturFreunde auch den europaweiten Atomausstieg, und dazugehört die Auflösung von EURATOM!“, betonte Uwe Hiksch.

NaturFreunde-Kampagne: 1.000 Gipfel gegen EURATOM
Wer den Ausstieg Deutschlands aus EURATOM forcieren möchte, kann sich an der aktuellen Kampagne der NaturFreunde Deutschlands beteiligen: Auf www.euratom-nein-danke.de werden Gipfelfotos mit „EURATOM? Nein danke!“-Fahnen gesammelt. Als Gipfel gelten übrigens auch Türme, Kletterwände, Hügel oder Stammtische.

Auch international sind die NaturFreunde gegen EURATOM aktiv: In Österreich etwa beteiligen sie sich an einer Bürgerinitiative für die Umwandlung des EURATOM-Vertrags in einen Atomausstiegsvertrag. Im Gegensatz zur deutschen Bundesregierung sperren die österreichischen Volksvertreter sich nicht vehement gegen diesen Vorschlag.
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Uwe Hiksch
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