NaturFreunde unterstützen die Demonstration „Nie wieder Krieg“ am 3. Oktober mit einem eigenen Aufruf
Am 3. Oktober 2024 findet in Berlin die bundesweite Demonstration „Nie wieder Krieg“ statt. Der Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands unterstützt die Demonstration für einen Frieden in der Ukraine und im Gaza-Streifen mit diesem Aufruf.
Wir bitten unsere Mitglieder um eine möglichst zahlreiche Teilnahme. Kommt mit Freunden und Freundinnen sowie mit vielen Bekannten nach Berlin. Wir müssen ein starkes Zeichen für den Frieden setzen.
Wir leben im gefährlichsten Jahrzehnt seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Obwohl die zusammengewachsene Welt vor allem mehr Gemeinsamkeit braucht, nehmen die Konflikte, Spaltungen und Krisen zu. Ihre Summe und Parallelität sind beängstigend, weit weg von den Zielen der Vereinten Nationen: von Nord-Süd-Solidarität, Nachhaltigkeit und gemeinsamer Sicherheit, die eine gute Zukunft braucht. Stattdessen erleben wir ein Erstarken des Nationalismus und die Militarisierung der internationalen Politik. Die Gefahr in einen Abgrund zu taumeln, ist beängstigend.
An dieser entscheidenden Weggabelung brauchen wir eine starke Manifestation für eine friedliche und solidarische Welt. Wir fordern Waffenstillstand und Friedensverhandlungen in der Ukraine und im Gazastreifen. Wir fordern Hilfe für alle vom Krieg betroffenen Menschen. Wir setzen uns ein für eine gemeinsame Sicherheit, so wie das in der gemeinsamen Charta für ein neues Europa von 1990 beschlossen wurde.
Wir sagen Nein zur Aufstellung neuer US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland, die konventionell und atomar bestückt werden können und über deren Einsatz allein der amerikanische Präsident entscheidet. Diese Entscheidung, die nur Deutschland betrifft, macht unser Land zu einem Kriegsziel.
Wir sagen Nein zu dem Nato-Koordinierungszentrum für den Ukrainekrieg in Wiesbaden.
Wir sagen Nein zu einer globalen Nato.
Wir sagen Nein zu steigenden Rüstungsausgaben.
Das alles geht in die falsche Richtung. Wir brauchen ein Umdenken, um Frieden zu schaffen und überall in der Welt die Sicherheit zu festigen. Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen den Völkern verbessern und in Europa den Weg für eine gemeinsame Friedensordnung ebnen. Das bleibt auch dann richtig, wenn sich einzelne Regierungen dieser Aufgabe entziehen wollen.
Wir sagen Ja zu mehr Demokratie, Ja zu neuer Vertrauensbildung und Ja zu mehr Gemeinsamkeit vor allem mit den Ländern des globalen Südens. Wir unterstützen demokratische Stimmen, auch und vor allem in autoritären Ländern weltweit.
Wir sagen Ja zu Abrüstung, Rüstungskontrolle und Rüstungsbegrenzung. Wir wollen mehr Geld und Ressourcen für die Bekämpfung der Klimakrise, der Naturzerstörung und der sozialen Ungerechtigkeit einsetzen.
Wir sagen Ja zum Schutz und Asyl für Kriegsdienstverweiger*innen. Niemand darf zum Töten an die Waffe gezwungen werden. Wir unterstützen diejenigen, die sich gegen den Krieg in ihren Ländern stellen.
Wir sagen Ja zu der Leitidee der Nachhaltigkeit. Nur wenn wir friedensfähig sind, können wir zu einer solidarischen Welt beitragen und Kriege verhindern.
Als NaturFreunde Deutschlands möchten wir nochmals betonen, dass auch auf Friedensdemonstrationen für Menschen und Gruppen aus dem nationalistischen, antidemokratischen oder rechtsextremen Spektrum und solchen, die mit ihnen zusammenarbeiten, kein Platz ist. Rassismus, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und Sexismus erteilen wir eine Absage. In Zeiten der Demokratiefeindlichkeit, gilt es dies auch in der Friedensbewegung zu verteidigen. Wir streiten für eine Welt, in der alle Menschen frei, friedlich und in Sicherheit leben können, auch am 3. Oktober!
Lasst uns diesen zu einem Manifest für den Frieden machen!
Dieser Aufruf wurde am 18.9.2024 vom Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands beschlossen.