NaturFreunde fordern Verbot brutaler Computerspiele

Gefahren aus digitalen Anleitungen zur Brutalisierung des Gehirns müssen erkannt werden

Anlässlich des Amoklaufs in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut erklärt der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller:
Wir sind betroffen von der bestialischen Gewalt in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut, bei der ein durchgeknallter Attentäter 27 Menschen tötete und sich am Ende selbst richtete.

Immer häufiger erleben wir solche Exzesse des Wahnsinns, die weltweit zunehmen und in den USA besonders brutal enden. Nach dem Amoklauf in der Sandy-Hook-Grundschule, wo die meisten Opfer wehrlose Kinder waren, ist erneut die Debatte über ein striktes Waffenrecht ausgebrochen. Es ist in der Tat völlig unverständlich, dass in manchen Staaten der USA selbst Horrorwaffen an der Straßenecke gekauft werden können und das als Ausdruck von Freiheit hingestellt wird. Auch die USA sollten begreifen: Die Zeiten des Wilden Westens sind vorbei.

Studienergebnisse: Aggressive Computerspiele fördern aggressive Gefühle
Dennoch wäre es zu einfach, nur mit dem Finger auf die USA zu zeigen. Überall, auch bei uns, nimmt das Gewaltpotenzial zu – zum Beispiel durch brutale Computerspiele, die bei vielen Jugendlichen die Aggressionen fördern und die Hemmschwelle für Gewalt senken. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Studien, etwa die der Iowa State University, für die mehr als 4.000 Kinder und Erwachsene befragt und auch Massaker in Schulen ausgewertet wurden. Danach fördern aggressive Computerspiele aggressive Gedanken und aggressive Gefühle. Auch in Deutschland nimmt die Nutzung zum Beispiel von Schussspielen wie Doom, Soldier of Future, Counterstrike  oder Warlords zu.

Nur zehn Prozent der Eltern kontrollieren die Spiele ihrer Kinder
Kinder zwischen acht und 18 Jahren spielen durchschnittlich mehr als 40 Stunden am Computer, Jungen unter acht Jahren kommen immer noch auf rund zehn Stunden in der Woche. Nur rund zehn Prozent der Kinder geben an, dass die Eltern die Spiele kontrollieren. Auch eine Studie der Universität Indianapolis kommt zu dem Ergebnis, dass die brutalen Computerspiele abstumpfen und gewaltbereit machen. Zudem werden die angeboten und nachgefragten Spiele immer realitätsnäher und brutaler.

Die NaturFreunde Deutschlands empfehlen, nicht nur die brutalen Massaker zu beklagen, sondern vor allem die möglichen Ursachen einzuschränken, beispielsweise die digitale Anleitung zur Brutalisierung. Die Gefahren aus der Brutalisierung des Gehirns müssen erkannt und eingeschränkt werden, die schleichende Senkung der Hemmschwellen muss gestoppt werden. Dazu gehört auch die Spirale der visionären Gewalt, die über den Computer zur Aktivität der Spieler wird. Die NaturFreunde Deutschlands fordern ein Verbot brutaler Computerspiele.
----------------------------------------------------------------------------------------------------------
2.838 Zeichen mit Leerzeichen – freigegeben

Rückfragen bitte an
NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
Michael Müller
Bundesvorsitzender
(0172) 246 21 25
mueller@naturfreunde.de
www.presse.naturfreunde.de