NaturFreunde: Lebenschancen müssen fairer verteilt werden

29. NaturFreunde-Bundeskongress in Arnstadt verhandelt sozial gerechte Gesellschaft

Der 29. Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands vom 4.–6. April im thüringischen Arnstadt wird sich auch dem Thema „sozial gerechte Gesellschaft“ widmen und plant die Verabschiedung einer entsprechenden Resolution. Denn die Schere zwischen Armen und Reichen hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark geöffnet, und die Ungleichheit wächst weiter. Dabei warnte schon Bundeskanzler und NaturFreund Willy Brandt: „Die reichen Nationen werden nicht reich bleiben, wenn die Armenhäuser der Menschen wachsen.“

Laut Statistischem Bundesamt sind 16 Millionen Deutsche arm, und zehn Prozent der Bevölkerung besitzen etwa 50 Prozent des Vermögens, während rund 50 Prozent nur knapp ein Prozent halten. Auch der letzte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hat gezeigt, wie sehr sich die neoliberale Politik von den Zielen der Sozialen Marktwirtschaft entfernt hat.

Der Sozialstaat ist darauf ausgerichtet, dass das wirtschaftliche Wachstum jährlich um 2,5 Prozent steigt. Allerdings werden diese Wachstumsraten schon lange nicht mehr erreicht, und selbst geringeres Wachstum geht mittlerweile auf Kosten anderer Weltregionen und immer auch der Natur.

Die Kürzung von Sozialleistungen kann keine Lösung sein. Denn dann würde sich die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter öffnen. Zudem warnte die aktuellen OECD-Studie „Gesellschaft auf einen Blick“: Kurzfristige Einsparungen bei Gesundheit, Bildung und Arbeitsmarkt können die Staaten zu einem späteren Zeitpunkt unverhältnismäßig mehr kosten.

Die NaturFreunde Deutschlands wollen Wohlstand und Gerechtigkeit nicht über ein „immer mehr“, sondern über eine Politik des „Umfairteilens“ sichern. Sie fordern eine starke Finanztransaktionssteuer, Vermögenssteuern und höhere Spitzensteuersätze sowie Mindestlöhne und die Sicherung von Vollzeitstellen.

„Die Politik muss klarstellen, dass in Europa nicht die Banken, sondern die Menschen systemrelevant sind“, so der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller.

29. NaturFreunde-Bundeskongress: für eine solidarische Transformation
Der 29. Bundeskongress der NaturFreunde Deutschlands vom 4.–6. April 2014 im thüringischen Arnstadt steht unter dem Leitthema „NaturFreunde bewegen – für eine solidarische Transformation“. Das höchste Gremium der NaturFreunde Deutschlands bestimmt Ausrichtung und Aktivitäten des Verbandes für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur und wird knapp 50 Anträge in den Themenbereichen „Solidarische Transformation“, „Energie, Verkehr, Klimawandel“, „Natur- und Umweltschutz“, „Friedenspolitik“ und „Anträge zur Organisation“ verhandeln.

Zudem werden prominente Gäste zu den Delegierten sprechen, etwa Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, Christoph Matschie (stellvertretender Ministerpräsident des Freistaates Thüringen), Dr. Anton Hofreiter (Fraktionsvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen), Prof. Dr. Peter Brandt (Leiter des Lehrgebiets Neuere Deutsche und Europäische Geschichte an der Fernuniversität Hagen), Carsten Schneider (MdB, Sprecher der SPD-Landesgruppe Thüringen), Tankred Schipanski (MdB, Wahlkreis Gotha-Ilm-Kreis), Jakob von Weizsäcker (Thüringer SPD-Spitzenkandidaten für die Europawahl), Tilo Kummer (umweltpolitischer Sprecher der Fraktion „Die Linke“ im Thüringer Landtag) und Alexander Dill (Bürgermeister der Stadt Arnstadt). Auch werden Gäste der NaturFreunde Frankreich und Tschechien erwartet.

Die NaturFreunde Deutschlands sind ein sozial-ökologischer und gesellschaftspolitisch aktiver Freizeitverband und haben in Deutschland rund 75.000 Mitglieder in 630 Ortsgruppen mit mehr als 400 Naturfreundehäusern. NaturFreunde engagieren sich ehrenamtlich für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft und setzen dabei auf soziale und ökologische Verantwortung.

Mitglieder der NaturFreunde Deutschlands waren und sind SPD-Parteivorsitzende (etwa Willy Brandt oder Sigmar Gabriel), Minister unterschiedlicher Parteien, Gewerkschaftsvorsitzende und zahlreiche Bundestagsabgeordnete. Die NaturFreunde werden auch die „grünen Roten“ genannt.

Weitere Informationen wie Tagungsort, aktuelle Tagesordnungen oder das Antragsheft finden Sie auf: www.bundeskongress.naturfreunde.de  | Twitter-Hashtag #nfdbk
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NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
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