Ein Beschluss des Bundesausschusses der NaturFreunde Deutschlands
Die NaturFreunde grenzen sich schon aus ihrer historischen Tradition von der nationalistischen, fremdenfeindlichen und rassistischen Ideologie der AfD ab. Sie sind von den Nationalsozialist*innen 1933 verboten worden und haben für ihren Widerstand gegen Hitler und den Krieg einen hohen Blutzoll gezahlt.
Der Bundesausschuss begrüßt, dass die NaturFreunde die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) eingerichtet haben, die die Verbreitung und die Einordnung rechtsextremer Ideologien im Naturschutz beobachtet und bewertet. FARN leistet eine wichtige Aufgabe nicht nur im Interesse der Umweltbewegung, sondern auch der Demokratie und der Allgemeinheit.
Mit der Alternative für Deutschland (AfD) ist auch in unserem Land eine Partei in die Landesparlamente und in den Bundestag gewählt worden, die ein Sammelpunkt rechtsextremer Ideologien ist. Allen öffentlichen Bekundungen des AfD-Bundesvorstandes zum Trotz werden diese Positionen, die zum Beispiel im sogenannten Flügel vertreten werden, gedeckt. Die Unterschiede sind oftmals nicht inhaltlich, sondern in der Darstellung und im Auftreten.
Wer heute – wie die AfD – den anthropogenen Klimawandel leugnet, die Windenergie verhindern will und den Ausstieg aus der Atomenergie ablehnt, der kann nicht im Namen des Umwelt- und Naturschutzes sprechen.
Die AfD bezieht sich beim Umwelt- und Naturschutz, der zusammen mit der Eurokritik und der Ablehnung der Migration zum dritten Schwerpunkt der Partei erklärt wurde, auf die ideologischen Positionen von Ludwig Klages, Martin Heidegger und Friedrich Jünger, die Antidemokraten, Antisemiten und Anhänger eines elitären Dritten Reiches waren. Sie lieferten eine Grundlage für die „Blut und Boden“-Ideologie der Nationalsozialist*innen.
Der Bundesausschuss fordert alle Gliederungen der NaturFreunde auf, dieses Thema aufzugreifen und die Arbeit von FARN zu unterstützen. Die NaturFreunde werden in Zusammenarbeit mit FARN zu diesem Thema Seminare anbieten.
Verabschiedet am 30. April 2020 vom Bundesausschuss der NaturFreunde Deutschlands.