Bio-Pflanzenschutz

Rastatter NaturFreunde hegen Wildreben

Männliche Pflanze der Europäischen Wildrebe
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Sie trägt keine Trauben und ist doch die Stammform unserer Kulturrebe: Die Europäische Wildrebe wächst als über 20 Meter hohe Liane in Auenwäldern. Eigentlich müsste man besser „wuchs“ sagen, denn bis vor kurzem gab es in Deutschland nur noch knapp zwei Dutzend Pflanzen, alle in der NaturFreunde-“Landschaft der Jahre 2013/14: Oberrhein“. Die Europäische Wildrebe ist bei uns akut vom Aussterben bedroht.

Dabei steckt in dieser Pflanze ein großes Potenzial: Forschungsprojekte haben gezeigt, dass sie noch über gewisse Resistenzen gegen den Mehltau und die Schwarzfäule verfügt, die – im 19. Jahrhundert aus Amerika eingeschleppt – verheerende Schäden im europäischen Weinbau verursacht haben. Gelänge es, die Resistenzen der Wildrebe in die Kulturrebe einzukreuzen, wäre dies ein biologischer Pflanzenschutz.

Die NaturFreunde Rastatt haben vier Wildreben auf ihrem Freizeitgelände in den Rheinauen gepflanzt, um insbesondere junge Menschen für den Artenschutz zu sensibilisieren.

Regina Schmidt-Kühner / Heinz Zoller
Dieser Artikel erschien zuerst in NATURFREUNDiN 2-2014

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