Hinkley Point: Genehmigte Subventionen sind Kotau vor Atomlobby

NaturFreunde fordern von EU-Kommission Rücknahme der Subventionsentscheidung

Zur Entscheidung der EU-Kommission, staatliche Beihilfen für das britische Atomkraftwerk Hinkley Point zu genehmigen, erklärt Uwe Hiksch, Mitglied des Bundesvorstands der NaturFreunde Deutschlands:

Die Genehmigung zur Subventionierung des teuersten Atomreaktors der Welt durch die EU-Kommission ist ein energiepolitischer Irrsinn und genau das Gegenteil einer zukunftsfähigen EU-Energiepolitik. Die NaturFreunde Deutschlands fordern die neue EU-Kommission auf, ihren Beschluss zu widerrufen.

Diese Genehmigung von staatlichen Beihilfen ist nichts anderes als ein weiterer Kotau der EU-Kommission vor der Atomlobby. Der geplante Reaktor wird mindestens 31,2 Milliarden Euro kosten und ohne massive staatliche Subventionen niemals bezahlbaren Strom produzieren können. Die britische Regierung hat den zukünftigen Betreibern deshalb völlig überteuerte Stromabnahmepreise für die ersten 35 Jahre Laufzeit garantiert.

Dieser geplante Europäischer Druckwasserreaktor (EPR) mit einer voraussichtlichen Laufzeit von 60 Jahren ist für Mensch und Umwelt hochgefährlich. Denn die dort eingesetzte EPR-Technologie ist alles andere als ausgereift. Zudem wird der Bau des Reaktors eine ökologische, demokratische und zukunftsfähige Entwicklung der Energieversorgung in Großbritannien auf Jahrzehnte behindern.

Die NaturFreunde Deutschlands werden gegen diesen energiepolitischen Wahnsinn Widerstand organisieren und verlangen vom Europäischen Parlament, dass es sich gegen diese Verzerrung des Wettbewerbsrechts zur Wehr setzt. Auch diese Kommissionsentscheidung zeigt wieder mehr als deutlich, dass die intransparenten und undemokratischen Strukturen der EU-Beihilferegelung dringend reformiert werden müssen.

Die NaturFreunde Deutschlands werden sich aktiv am Widerstand gegen diesen Hochrisikoreaktor beteiligen und schon in der nächsten Woche mit einer symbolischen Aktion vor der EU-Kommission in Berlin gegen diese skandalöse Entscheidung protestieren.
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