NaturFreunde fordern Kehrtwende in der Weltagrarpolitik

Eine Kehrtwende in der globalen Agrarpolitik fordern die NaturFreunde Deutschlands anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober. „Die jetzige Agrarpolitik verstärkt die Ernährungskrise, zerstört die Böden und die Wasserhaltung, schädigt die biologische Vielfalt und trägt in erheblichem Maße zum Klimawandel bei“, erklärte Eckart Kuhlwein, umweltpolitischer Sprecher des Verbandes. Die Länder der Nordhalbkugel dürften ihre von Konzernen beherrschte industrialisierte Landwirtschaft nicht in die Entwicklungsländer exportieren, wenn dort die Ernährung der Bevölkerung gesichert werden solle.

Kuhlwein erinnerte an den Weltagrarbericht aus dem Jahr 2009, in dem die Kleinbauern als das Rückgrat der Welternährung bezeichnet worden waren. Dem Bericht zufolge produzieren diese Kleinbauern den größten Teil aller Lebensmittel, ohne dabei die langfristigen Grundlagen der Agrarkultur zu zerstören. „Währenddessen wirtschaften die Agro-Konzerne auf Kosten von Umwelt und Zukunft und ersetzen die Arbeit von Menschen und Tieren durch Maschinen, Kunstdünger und Pestizide. Sie verbrauchen in hohem Maße die knapper werdenden Ressourcen Öl, Wasser, Boden und Dünger. Und trotzdem werde sie von den westlichen Industrieländern mit der sogenannten ‚Neuen Allianz für Ernährungssicherheit‘ unterstützt.“

Die NaturFreunde Deutschlands sind sich mit den entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen einig, dass das Ziel, die Zahl der an Hunger leidenden Menschen weltweit bis zum Jahr 2030 auf  Null zu reduzieren sowie die Durchsetzung des Rechts auf Nahrung Kernelemente der sogenannten Post-2015-Agenda werden müssen, an der gegenwärtig bei der UNO gearbeitet wird. In der Agenda müsse der Auf- und Ausbau einer sozial und ökologisch nachhaltigen Landwirtschaft festgeschrieben werden, die gezielt Kleinproduzenten unterstütze und regionale Versorgungsstrukturen weltweit stärke, so Kulwein. Die Agenda müsse auch den Schutz von Produzenten in Ländern des globalen Südens vor Dumping-Produkten festschreiben und sicherstellen, dass Finanzspekulationen, die zu einer Erhöhung der Nahrungsmittelpreise führten, gesetzlich unterbunden werden. Zudem müsse sie Instrumente zur Sicherung von Landrechten enthalten, die Land- und Wasserraub wirksam verhinderten.
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