Die NaturFreunde Österreich haben öffentlichkeitswirksam eine Trendwende bei der Seenverbauung gefordert, die notfalls auch gesetzlich durchgesetzt werden müsse. Aus „Verantwortung gegenüber den nächsten Generationen“ brauche es einen konsequenten Aktionsplan gegen die Seen-Verbauung und für die Ausweitung öffentlicher Seezugänge, so Philipp Liesnig, Vorsitzender der NaturFreunde Kärnten. Dort sind fast 80 Prozent der Seeufer in Privatbesitz.
Von Immobilieneigentümern wurde bereits mittels Klagedrohung versucht, die Initiative zu stoppen, doch Liesnig ist unbeeindruckt: „Wir lassen uns nicht mundtot machen, unser Kampf für gerechte Seezugänge geht weiter!“
Schon die Gründergeneration der NaturFreunde kämpfte ab 1895 für einen freien Zugang der arbeitenden Bevölkerung zur Natur, weil diese häufig von Großgrundbesitzern und Adligen versperrt wurde. Der NaturFreunde-Gruß „Berg frei!“ war deshalb immer auch ein Schlachtruf im Kampf um das freie Betretungsrecht von Natur, Landschaft (und Gebirge).
Vor einigen Jahren haben auch die NaturFreunde Brandenburg in ihrer „Ufer frei!“-Kampagne die zunehmende Privatisierung von Seeufern kritisiert.
Samuel Lehmberg