Was versteht die Kanzlerin unter Klimaneutralität?

Beim Petersberger Klimadialog hat Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigt, dass Deutschland bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden solle. Das waren große Worte, allerdings blieb sie sowohl in ihrem Verständnis von Klimaneutralität nebulös als auch in der Frage, wie diese erreicht werden kann, warnt Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands:

„Frau Merkel hat sich in der Vergangenheit als Klimakanzlerin feiern lassen wie der Kaiser ohne Kleider. Heute weiß jeder, dass dies nur heiße Luft war. Bildet die angekündigte Klimaneutralität nun eine Fortsetzung ihrer folgenlosen Ansagen oder kommt es tatsächlich zu einer Wende? In den letzten Jahren jedenfalls hat die Bundeskanzlerin keinen Finger gekrümmt, um ihre Umweltministerinnen beim Klimaschutz zu unterstützen – im Gegenteil.

Würde Frau Merkel es wirklich ernst meinen mit dem Klimaschutz, hätte sie beim Petersberger Klimadialog auch den Ausstieg aus den fossilen Energien, die Verkehrswende und die Abkehr von der industriellen Landwirtschaft angesprochen. So aber blieb sie nebulös.

Insbesondere ihr Verständnis von Klimaneutralität muss hinterfragt werden. Einige verstehen darunter auch die Nutzung der Atomenergie, die unterirdische Verpressung von Kohlenstoff oder das Geoengineering, mit dem die Atmosphäre manipuliert werden soll. All das aber hätte mit echtem Klimaschutz wenig zu tun.

Frau Merkel hat der Öffentlichkeit zu oft eine Show geboten, ohne der Menschheitsherausforderung Klimawandel gerecht zu werden. Vor allem bei der Verkehrswende gehört sie zu den großen Bremsern. Will die Bundeskanzlerin im Klimaschutz wieder glaubwürdig werden, muss sie nun Taten liefern.“
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