125 Jahre NaturFreunde: Festakt in Rosenheim

Ortsgruppe feiert mit Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher

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Zum 125-jährigen Jubiläum der NaturFreunde-Bewegung feierte die Ortsgruppe Rosenheim ihre stolze Geschichte in einem Festakt, der unter strengen Corona-Bedingungen im Großen Saal der Gaststätte Höhensteiger stattfand. Unter den 50 geladenen Gäste war auch die Rosenheimer Stadträtin Elisabeth Jordan, die den Kontakt zu Landtagsvizepräsident Markus Rinderspacher hergestellt hatte.

Die NaturFreunde sind als Umwelt-, Kultur- und Freizeitorganisation aus der Arbeiterbewegung entstanden. Landtags-Vizepräsident Markus Rinderspacher würdigte die Organisation als „Leuchtfeuer gelebten Klima- und Umweltschutzes und des sanften Tourismus.“ In seinem 50-minütigen Vortrag erinnerte der SPD-Politiker an den leidenschaftlichen Kampf der Organisation für den freien Berg- und Naturzugang der Arbeiterschaft. „Berg Frei!“ lautet deshalb auch der traditionelle Gruß der NaturFreunde.

Für uns ist heute der freie Zugang zu den Bergen für jeden selbstverständlich, früher war dieser nur Privilegierten vorbehalten, das Recht für jedermann musste erst erkämpft werden. „Ohne den jahrzehntelangen Einsatz der NaturFreunde wäre der ‚freie Naturgenuss für alle‘ wohl kaum in der Bayerischen Verfassung aufgenommen worden“, so Rinderspacher mit Verweis auf Artikel 141 der Bayerischen Verfassung.

In Rosenheim selbst gibt es die NaturFreunde seit dem 18. Dezember 1908, als fünfzehn Naturbegeisterte in der Gaststätte „Thaller“ die örtliche Gruppe gründeten. Seit mehr als 60 Jahren existiert die Fotogruppe des Vereins. Auch heuer wieder finden viele Bergtouren und Wanderungen statt sowie Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und junge Familien. Zum Vereinsangebot gehören unter anderem auch Eislaufen und Schlittenfahren, Schneeschuhwanderungen, kulturelle Ausflüge und regelmäßiges geselliges Beisammensein.

Rinderspacher ging auch auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen ein und wandte sich gegen staatlich subventionierte Schneekanonen und Elektroräder in sensiblen Bergregionen. Der öffentliche Personennahverkehr sei zur Entlastung des Verkehrsdrucks von attraktiven Freizeitregionen massiv auszubauen. Im Übrigen müsse die Welt aus der aktuellen Corona-Krise lernen, „dass die rücksichtslose Ausbeutung von natürlichen Ressourcen und der menschlichen Arbeitskraft ein Ende haben muss.“ Ein Lieferkettengesetz solle Nachhaltigkeit und Menschenrechte in allen Produktionsschritten gewährleisten.

Im Anschluss zeigte Ludwig Lernbecher seinen faszinierenden Lichtbildvortrag über den Bau des Naturfreundehauses - der noch heute vereinseigenen Breitenberghütte, die 1928 durch den späteren Bayern-SPD-Vorsitzenden Waldemar von Knoeringen eröffnet wurde. Mit viel Handarbeit und großem Engagement haben damals 40 Vereinsmitglieder auf dem felsigen Untergrund Großartiges geschaffen. Die hervorragend aufbereiteten alten Bilder haben dies anschaulich vor Augen geführt.

Am Ende bedankte sich Vorsitzender Albin Stieber bei Markus Rinderspacher und Ludwig Lernbecher jeweils für ihren Vortrag und bei den Mitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement.

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83098 Brannenburg
Übernachtungsplätze vorhanden
vollbewirtschaftet

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