NaturFreunde lehnen Wiedereinstieg in die Atomenergie ab

Zur Debatte über einen möglichen Wiedereinstieg in die Atomenergie erklären Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands, sowie Alexander Körber, Vorsitzender der NaturFreunde Bayern:

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will einen Wiedereinstieg Deutschlands in die Atomenergie ermöglichen. Das ist unverantwortlich. Die Atomenergie ist gefährlich und verhindert eine ökologische, dezentrale und demokratische Energiewende.

Das ist aber auch politische Strategie, um von den eigenen Versäumnissen abzulenken. Denn die Bayerische Staatsregierung hat den Ausbau der erneuerbaren Energien verschlafen. Stattdessen versuchte sie immer wieder, den Atomausstieg hinauszuzögern und die Gefahren der Atomenergie herunterzuspielen. Gleichzeitig weist Ministerpräsident Söder jegliche Verantwortung für die Schaffung eines Atommülllagers in Bayern von sich. Die Bayerische Staatsregierung leistet keinen Beitrag für die Lagerung des bereits angefallenen Atommülls.

Bayern ist zudem eines der Schlusslichter beim Ausbau der Windenergie. Im Jahr 2023 wurden bisher lediglich fünf Windräder gebaut. So kann die Energiewende nicht gelingen. Es ist allein die falsche Politik der Bayerischen Staatsregierung, die einen Umstieg der Energieerzeugung in Bayern auf erneuerbare Energien verhindert.

Die NaturFreunde fordern von der Bayerischen Staatsregierung

  • eine nachhaltige und ökologische Energiepolitik zu fördern. Alle Überlegungen für einen Wiedereinstieg in die Atomenergie sind ökonomischer und ökologischer Unsinn;
  • eine ambitionierte Energiewende einzuleiten. Ziel muss es auch in Bayern werden, bis spätestens 2035 100 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen;
  • ihre Blockadehaltung beim Bau von neuen Windenergieanlagen aufzugeben und den systematischen Ausbau der Windenergie in allen Regierungsbezirken aktiv zu fördern;
  • schnellstmöglich eine verbindliche Regionalplanung für Windkraftvorranggebiete voranzubringen, die es ermöglicht, in Bayern neue Windkraftanlagen zu bauen.