Überblick: Dies sind gute Alternativen
Gärtner*innen spritzen jedes Jahr 500 Tonnen Pestizide auf ihre Beete. Wenn sie denn wüssten, was sie tun!
Viele Spritzmittel schädigen nicht nur die Natur, sondern sind auch äußerst bedenklich für unsere Gesundheit. Fälschlicherweise als „Pflanzenschutzmittel“ bezeichnet, enthalten viele dieser Mittel das Monsanto-Pestizid Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat. Reste dieses Stoffs gelangen ins Grund- und damit potenziell ins Trinkwasser – und so auch in Gurken, Tomaten und Co., oder anders gesagt: auf des Gärtners Tisch.
Im Beipackzettel eines solchen Mittels heißt es bei den Erste-Hilfe-Maßnahmen: Nach Kontakt „Betroffene an die frische Luft bringen“. Weil Glyphosat als krebserregend gilt, sind solche Mittel in Frankreich beispielsweise verboten.
Dabei gibt es gute Alternativen zum Spritzmittel: Pflanzenjauchen und -brühen beispielsweise sind schnell wirksam und natürlich, sie stärken die Abwehrkräfte der Pflanzen gegen Insekten, Pilze und andere Organismen. Kartoffeln (Brühe aus den Schalen) helfen genauso zur Abwehr von Blattläusen wie Brennnesseln (Brühe aus ganzen Pflanzen) und Zwiebeln (Tee aus den Schalen).
Mechanischen Schutz vor unliebsamem Insektenfraß kann man im Gemüsebeet etwa durch feine Netze oder Vliese erreichen, Schneckenzäune halten die hungrigen Weichtiere fern. Kohlpflanzen sind mit am Stängel angebrachten „Kohlkragen“ gegen die Eiablage der Kohlfliegen schützbar.
Bodenabdecker wie Rindenmulch oder Stroh helfen, dass Unkräuter, die sich hauptsächlich über Samen vermehren, aus dem Beet ferngehalten werden. Man kann auch Bodenabdecker bewusst anpflanzen, Wildblumenmischungen zum Beispiel, Vergissmeinnicht oder Kriechenden Günsel.
Werden Sie sich der „Nützlinge“ bewusst! In Gärten mit naturnahen Elementen wie Hecken, Totholzstapeln, einer ungemähten Wiese, Tümpeln oder Steinhaufen fühlen sich Spinnen, Eidechsen, Frösche, Mäuse, Amseln und Co. wohl. Das sind ideale Verbündete im Kampf gegen Schädlinge.
Allerdings: Die gängigste Alternative zu den Pestiziden ist die Handarbeit: jäten, hacken, Boden auflockern!
Nick Reimer