Polen plant Atomschweinerei: Vattenfall ist mit dabei

NaturFreunde Deutschlands rufen Kunden zur Kündigung auf

Nach der Absichtserklärung vierer Energiekonzerne, in Polen das erste Atomkraftwerk zu errichten, fordern die NaturFreunde Deutschlands Stromkundinnen und -kunden von Vattenfall auf, ihre Verträge zu kündigen und auf Ökostrom umzusteigen. Hintergrund: Der schwedische Atomkonzern ist an einem der polnischen Versorger beteiligt und trägt somit direkt Verantwortung für die Fortführung der Risikotechnologie in unserer Nachbarschaft.

„Die Atomplanungen in Polen sind menschenverachtend“, konstatiert Uwe Hiksch, Mitglied im Bundesvorstand der NaturFreunde Deutschlands. „Durch seine Beteiligung an Enea SA will Vattenfall ein weiteres Mal Gewinne auf Kosten von Menschen und Umwelt einfahren – und versucht gleichzeitig, sich als Triebfeder der Energiewende zu inszenieren. Das ist verlogen und verantwortungslos.“

Vier Energieversorger – Energetyka Poznañska (Enea) SA, Polska Grupa Energetyczna SA (PGE), Tauron Polska Energia SA und das Bergbauunternehmen KGHM Polska Miedz SA – unterzeichneten kürzlich eine Absichtserklärung zur Gründung einer Finanzierungsgesellschaft für den Bau des ersten Atomkraftwerks in Polen. Der Vattenfall-Konzern, der in Deutschland an drei AKW beteiligt ist, besitzt 18,67 Prozent an der polnischen Enea SA. Die NaturFreunde rufen deshalb alle Vattenfall-Kunden auf, mit einem Anbieterwechsel gegen die Neubaupläne zu protestieren. „Radioaktivität kennt keine Grenzen. Deshalb fordern wir NaturFreunde auch den europaweiten Atomausstieg – und den kann jeder Stromkunde selber machen“, betont Uwe Hiksch.

Aber auch Versicherungsgesellschaften wie AXA, Generali und Allianz sowie Banken wie ING Groep N.V. halten Aktienpakete der Enea SA und verdienen damit zukünftig Geld an der Planung und dem Betrieb von Atomkraftwerken. Das Bankwechselbündnis (www.bankwechsel-jetzt.de), an dem die NaturFreunde beteiligt sind, fordert Verbraucherinnen und Verbraucher daher neben dem Stromversorgerwechsel auch zum Bankwechsel auf.

Aktivitäten der NaturFreunde Deutschlands gegen die Atompolitik von Vattenfall
Die NaturFreunde Deutschlands sind Mitglied im Trägerkreis von „Atomausstieg selber machen“: einem Bündnis aus Umweltverbänden, Verbraucherschutz-Organisationen und Anti-Atom-Initiativen, das auf www.atomausstieg-selber-machen.de über konkrete Alternativen zu den Atomstrom-Konzernen informiert.

Darüber hinaus arbeiten die NaturFreunde Berlin aktiv mit beim „Berliner Energietisch“ (www.berliner-energietisch.net), der das Volksbegehren für die Übernahme der Berliner Stromversorgung durch kommunale, sozial und ökologisch ausgerichtete Unternehmen organisiert – und sie somit Vattenfall aus den Händen reißen soll.
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