Warum du die Petition für einen "Reparaturbonus" unterschreiben solltest

Weltweit werden die Ressourcen immer knapper. Und doch wird immer mehr produziert, gekauft – und eben auch weggeworfen.

So steigt zum Beispiel die Anzahl der elektronischen Geräte pro Haushalt in Deutschland kontinuierlich an, vor allem im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. Insbesondere die Anzahl an Flachbildschirmen und mobilen Endgeräten hat laut Umweltbundesamt um ein Vielfaches zugenommen. Da die Geräte jedoch meist nur eine relativ kurze Lebensdauer aufweisen, nimmt auch der Elektromüll immer weiter zu.

Eine Möglichkeit, Ressourcen zu schonen, ist die Reparatur als Alternative zum Neukauf. Doch bisher werden nur etwa ein Viertel der Elektrogeräte repariert. Zu hohe Reparaturkosten, fehlende Ersatzteile und reparaturunfreundliche Produktdesigns sind einige der Gründe, warum sich Verbraucher*innen eher zum Neukauf entscheiden.

Um Reparaturen attraktiver zu machen, sind deshalb gesetzliche Vorgaben nötig. Laut Koalitionsvertrag will die Bundesregierung ein sogenanntes "Recht auf Reparatur" umsetzen. Doch bisher hat die Ampelkoalition versäumt, Reparaturen konsequent zu fördern. Deshalb fordern Umweltverbände, Reparatur-Initiativen und Handwerksbetriebe nun die Einführung eines "Reparaturbonus", mit dem Privatpersonen bei Reparaturkosten entlastet werden.

Die Petition REPARATURBONUS JETZT!
Der Runde Tisch Reparatur – ein Bündnis, in dem sich auch die NaturFreunde Deutschlands engagieren – hat gemeinsam mit der Organisation INKOTA e.V.  eine Petition gestartet, die die Einführung eines bundesweiten Reparaturbonus fordert.
Die Petition kannst du hier unterschreiben.

Die Idee des "Reparaturbonus" ist einfach: 50 Prozent der Reparaturkosten (maximal 200 Euro) sollen bei Reparaturen von Elektrogeräten vom Staat übernommen werden. Diese Förderung soll Verbraucher*innen motivieren, defekte Geräte reparieren zu lassen, statt sie einfach wegzuwerfen. Der "Reparaturbonus" würde dabei nicht nur eine Kultur des Reparierens fördern, sondern auch lokale Wirtschaftsstrukturen wie kleine Handwerksbetriebe.

Einen solchen "Reparaturbonus" gibt es bereits in Österreich und in Thüringen. Ein bundesweiter "Reparaturbonus" kann Ressourcen schonen, bis die Rahmenbedingungen durch ein Recht auf Reparatur strukturell verbessert werden.

Der "Reparaturbonus" ist also nur ein Baustein bei der Umsetzung eines herstellerunabhängigen Rechtes auf Reparatur. Dieses basiert auf:

  1. reparaturfreundlichem Produktdesign: Produkte müssen grundsätzlich so gestaltet sein, dass sie gut repariert werden können;
  2. Zugang zu Ersatzteilen: Diese müssen allen Privatpersonen und Reparaturbetrieben zu einem angemessenen Preis zugänglich gemacht werden;
  3. Zugang zu Informationen: Wer reparieren will, braucht Zugang zu reparatur-relevanten Informationen und Diagnoseinstrumenten, die Reparaturmöglichkeiten sichtbar machen und Transparenz über die Reparierbarkeit von Produkten schaffen.