Am 20. Juli 1932 setzte der monarchistisch gesinnte Reichspräsident Paul von Hindenburg die preußische Regierung unter dem langjährigen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Otto Braun ab. Die als „Preußenschlag“ bekannten Vorgänge zerschlugen den Mythos von Preußen als „republikanischem Bollwerk“, in dem seit 1920 eine Koalition aus Sozialdemokraten, Zentrum und Liberalen den größten Einzelstaat des Deutschen Reiches regierte. Die befürchtete Reaktion der Arbeiterbewegung blieb aus. Einen Vorschlag der KPD zu einem gemeinsamen Generalstreik lehnte die SPD-Parteiführung ab. Stattdessen übernahmen Reichswehr und das „Kabinett der Barone“ unter Reichskanzler Franz von Papen die Macht in Preußen. Der "Preußenschlag" ist daher auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg des autoritären Staatsumbaus, der im Naziregime gipfelte. Wir wollen das Ereignis, seine Vorgeschichte und seine Folgen auf einem Stadtrundgang mit dem Historiker Dietmar Lange rekapitulieren.
NaturFreunde Berlin
Uwe Hiksch
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