Wie in keiner anderen Magistrale Berlins lassen sich in der Karl-Marx-Allee die verschiedenen Stadien von Architektur und Städtebau der DDR begreifen. Der nachkriegsmoderne Aufbau in Ost-Berlin begann mit der «Wohnzelle Friedrichshain», die auf dem «Kollektivplan von 1946» beruhte. 1950/1951 erfolgte die Absage an das dort praktizierte neue Bauen erfolgte der Schwenk zur «Baupolitik der nationalen Traditionen», für die das Ensemble mit dem Hochhaus an der Weberwiese die architektonischen Prinzipien und die «16 Grundsätze des Städtebaus» sowie das «Aufbaugesetz» die städtebaulichen Prinzipien formulierten. Wettbewerb und Aufbau der Stalinallee zwischen Proskauer Straße und Strausberger Platz waren das Kernstück für das «Nationale Aufbauwerk der DDR».
Bereits 1954 hatte Chručšëv den triumphalen Baustil kritisiert, die DDR folgte 1955 mit ihrer Baukonferenz. Mit der Industrialisierung des Bauwesens knüpften Architektur und Städtebau wieder an das neue Bauen und die soziale Moderne an. Wettbewerb und Aufbau der KMA zwischen Strausberger Platz und Alexanderplatz sind Zeugnis einer inzwischen klassischen «sozialistischen Moderne» (1959–1964). Mit dem Fernsehturm 1969 und dem Palast der Republik 1976 fand der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und die Gestaltung der Hauptstadt der DDR ihren exemplarischen Abschluss.
Die Tour dauert circa drei Stunden, da wir mehrere Orte auch im Inneren aufsuchen werden, unter anderem:
- Weberwiese
- südlicher Turm am Frankfurter Tor
- Besuch der Atelierwohnung von Richard Paulick
- Dachgeschoss Haus Berlin
- Foyer Haus des Kindes
- Kino International
Referent: Dr. Thomas Flierl, Vorsitzender der Hermann-Henselmann-Stiftung.
Die DenkMalTour wird in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin – Helle Panke e.V. durchgeführt.
6 Euro
NaturFreunde Berlin
info@naturfreunde-berlin.de
030 810 56 02 50