Am 25. März 2015 wurden am Borsig-Tor in Berlin-Tegel vom Künstler Gunter Demnig Stolpersteine verlegt für die Mitglieder der Mannhart-Gruppe, die aufgrund ihres Widerstandes gegen die nationalsozialistische Zwangsherrschaft Opfer des Naziterrors wurden.
Ganz in der Nähe dieser Stolpersteine ist seit 1984 in die Einfassungsmauer des ehemaligen Verwaltungsgebäudes der Firma Rheinmetall-Borsig eine Gedenktafel aus Bronze eingelassen, auf der an diese Opfer erinnert wird. Auf dieser Tafel wird die Zahl der ermordeten Männer mit vier angegeben. Neuere Recherchen haben ergeben, dass 13 Männer der Mannhart-Gruppe dem Naziterror zum Opfer fielen, daher liegen hier jetzt 13 Stolpersteine. Heute wissen wir außerdem, dass auch ausländische Zwangsarbeiter am Widerstand beteiligt waren und dafür verurteilt und hingerichtet wurden.1 Eine Informationstafel neben der Bronzeplatte und eine Informationssäule in der Straße Am Borsigturm stellen das Wirken der Mannhart-Gruppe nach dem heutigen Kenntnisstand dar.
1944 fanden mehrere politische Prozesse gegen 18 Personen aus dem Umfeld von Rheinmetall-Borsig statt, darunter einige Ausländer; mindestens acht von ihnen verloren ihr Leben. Der Hauptprozess wurde vor dem Freislerschen Blutgerichtshof am 9. Juni 1944 gegen die Bauarbeiter Otto Dressler aus Heiligensee und Friedrich Lüben aus Borsigwalde, den Schlosser Albert Brust aus Tegelort, gegen Rudolf Strauch aus Prenzlauer Berg und den Konditor Otto Haase aus Tegelort eröffnet. Dressler, Brust, Lüben und Haase wurden zum Tode verurteilt und am 25. September im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.
Führung: Uwe Hiksch, NaturFreunde Berlin
Die Veranstaltung wird von Demokratie leben unterstützt.
Stolpersteintouren der NaturFreunde Berlin
Seit mehreren Jahren führen die NaturFreunde Berlin im Rahmen ihrer Reihe „DenkMalTour“ „Stolpersteintouren“ durch. Bei den Touren vermitteln die Aktiven Informationen über das Leben und das Wirken der Menschen, für die die Stolpersteine initiiert wurden, und zeichnen den Nazi-Terror nach.
NaturFreunde Berlin, Uwe Hiksch, (0176) 62 01 59 02, hiksch@naturfreunde.de