Studienreise nach Ägypten

Ägypten hat mit dem Reich der Pharaonen eine der ersten Hochkulturen der Menschheit hervorgebracht. Auch in späteren Phasen seiner 5.000-jährigen Geschichte stand der Nordosten Afrikas immer wieder im Zentrum politischer und kultureller Entwicklungen. Heute ist das Land am Nil mit seinen gut 100 Millionen Einwohnern ein Kernland der arabischen Staatengemeinschaft. Kairo ist mit die größte Stadt Afrikas und ein kultureller Mittelpunkt der islamischen Welt. Gleichzeitig ist Ägypten über das Mittelmeer als dem alten Binnenmeer der antiken Welt mit Europa verbunden.

Wir wollen uns in Begegnungen mit Entscheidungsträgern aus Politik, Kultur, Medien, Wissenschaft und Religionsgemeinschaften, in zahlreichen Besichtigungen und kulturellen Programmen einer im Vergleich zur westlichen Welt sehr eigenen und vielfältigen gesellschaftlichen Wirklichkeit nähern. Welche kulturellen und religiösen Einflüsse der Vergangenheit prägen den Lebensalltag des heutigen Ägyptens? Wie erleben die Ägypter*innen selbst das Spannungsverhältnis zwischen ihren Traditionen und einer westlichen Welt, die über Konsumprodukte, Tourismus und Internet ständig präsent und doch anders ist?

Als dicht besiedelte Flussoase steht das Land am südöstlichen Mittelmeerufer vor besonderen sozialen, demografischen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen, die die innenpolitische Entwicklung wesentlich mitbestimmen. Welche Bedeutung haben dabei die im Vergleich zu Westeuropa deutlich anderen sozialen und Familienstrukturen?

Gerade angesichts von Krieg und eskalierender Gewalt in Nahost wollen wir auch die Rolle Ägyptens in der internationalen Politik thematisieren. Wir fragen nach dem sich im Moment rapide verändernden Verhältnis zwischen den islamisch geprägten Ländern und dem Westen aus der Perspektive Ägyptens.

Ablauf der Reise:

• 1. Tag: Februar Ankunft in Kairo
• 2. Tag: Ägyptisches Museum, antike und früharabische Bauten und Ausgrabungen, Flukafahrt auf dem Nil, Downtown Kairo am Abend
• 3. Tag: Pyramiden und pharaonische Gräber, Besuch beim Schriftstellerverband: die ägyptische Gegenwartsliteratur als Widerspiegelung der vielfältigen Entwicklung des Landes
• 4. Tag: Besuche beim Deutschen Archäologischen Instituts: Prioritäten bei der Freilegung und Präsentation des historischen Erbes, beim Deutschen Orientinstitut: Dialog zwischen der arabischen Welt und Westeuropa, in der Germanistik-Fakultät der Azhar-Universität und in der Oper von Kairo: zwischen westlichem Kultureinfluss und Kulturaustausch
• 5. Tag: Das islamische Kairo: Zitadelle, Muhammad Ali- und die Ibn-Tulun-Moschee, moslemische Altstadt, Al Azhar-Park, Khan Al-Kalil-Basar, Tanz der Derwische
• 6. Tag: Unterbringung von Geflüchteten am Beispiel der sudanesischen Geflüchteten, die Kopten als religiöse Minderheit in Ägypten, Wohnungsbau und Stadtentwicklung am Beispiel der großen Neubauviertel Muqattam und Asmarat, die Mahaba-Gruppe an der Kirche der Jungfrau Maria als Beispiel für die Kooperation der Religionsgemeinschaften, ägyptisches Familienleben und gemeinsames Kochen im Muqattam-Viertel
• 7. Tag: Besichtigung des Palastes von Muhammad-Ali als dem Initiator einer an westlichen Vorbildern orientierten internen Modernisierung Ägyptens im 19. Jahrhundert, das neu eröffnende Große Ägyptisches Museum
• 8. Tag: Downtown-Kairo - Städtebau nach europäischem Vorbild ab dem 19. Jahrhundert, Neu-Kairo - die neue Administrative Hauptstadt – Auswirkungen der beginnenden Nutzung auf das bisherige Kairo, Besuch des Griechischen Clubs - Gespräch mit Deutschen, die in Kairo leben
• 9. Tag: Ägypten als Teil der arabischen Welt, ägyptische Entwicklung und die politischen Beziehungen zur EU und zu Deutschland vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung im Nahen Osten – Gespräche bei der Friedrich-Ebert-Stiftung Kairo und Diskussion mit Vertretern der Zeitung Al-Ahram, Kairo Nile Cruise –Tanzvorführungen; Musikgruppe und Abendessen auf dem Schiff
• 10. Tag: Fahrt nach Raʾs el-Barr, Abendspaziergang an Nilmündung und Mittelmeer
• 11. Tag: Gespräch mit dem Bürgermeister: Raʾs el-Barr als Ort der Fischerei und des Tourismus für die ägyptische Mittelschicht, Fahrt auf dem Nil im Mündungsbereich, Landwirtschaft und Wasserversorgung im Nildelta, Weiterfahrt nach Alexandria
• 12. Tag: Besuch des römischen Theaters und der Katakomben von Kom esch-Schuqafa , Besuch der Qāitbāy-Zitadelle am Ort des antiken Leuchtturms von Pharos, Rundgang durch den Fischmarkt, die Altstadt und den Basar von Alexandria
• 13. Tag: Donnerstag Besuch der Deutschen Schule im Stadtteil Mandara, von königlicher Gartenarchitektur zum öffentlichen Park, ggf. mit Bademöglichkeit im Mittelmeer – Besuch des Montaza-Palastes
• 14. Tag: Anknüpfen an frühere Internationalität und kulturelle Bedeutung: Besuch und Führung in der Bibliothek von Alexandria, Alexandria als kosmopolitische Stadt im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – Rundgang durch die europäisch geprägten Viertel, spezifisch arabisches Kulturschaffen mit internationaler Ausstrahlung: das kaligrafische Werk des Dr. Saeed
• 15.Tag: Rückfahrt von Alexandria nach Kairo, Rückflug nach Deutschland und Weiterflüge.

Änderungen bleiben vorbehalten, die sich z.B. dadurch ergeben können, dass wir vor Ort auch Gespräche mit Vertretern_nnen des kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Lebens haben, die ihre Institution vertreten und mitunter kurzfristig andere Termine wahrnehmen müssen. Ebenso kann es zu zeitlichen Verschiebungen innerhalb des Programms kommen. Sollte ein Programmpunkt gar nicht stattfinden können, werden wir nach Möglichkeit einen adäquaten anderen Aspekt der ägyptischen Wirklichkeit von Heute ins Programm aufnehmen.

Durchführender Reiseveranstalter nach Reiserecht:
FFR GmbH, Wilhelmstraße 140, 10963 Berlin, info@ffr-reisen.de

Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt.