Wissenschaft konkret: Vortrag: „Die Wirtschaftswissenschaftlerin Rosa Luxemburg"

Rosa Luxemburg war eine interessante Wirtschaftswissenschaftlerin. Mit ihrem Buch "Akkumulation des Kapitals. Ein Beitrag zur ökonomischen Erklärung des Imperialismus" hat sie 1913 eines der grundlegenden ökonomischen Schriften zur Analyse des Imperialismus im Vorfeld des Ersten Weltkrieges vorgelegt.

Rosa Luxemburg studierte - mit einigen Unterbrechungen - vom vom Wintersemester 1889/90 bis zum Wintersemester 1896/97 in Zürich Nationalökonomie und schloss ihr Studium mit einer wirtschaftshistorischen Arbeit über die „Industrielle Entwicklung Polens“ innerhalb des russischen Reiches ab. Bereits 1903 beklagte sie in einem Artikel in der sozialdemokratischen Zeitschrift "Vorwärs" die Stagnation des Marx'schen Denkens und begann damit, Lücken in der Marx'schen Analyse zu suchen und diese systematisch zu erfassen. Ihr Werk "Akkumulation des Kapitals" ist das wissenschaftliche Ergebnis dieser intensiven Arbeit an der Weiterentwicklung der Theorie von Karl Marx und der sogenannten„ursprünglichen Akkumulation“, die er im ersten BAnd des Kapitals entwickelte. Rosa Luxemburg ging in ihrem Werk auf die ökonomischen Prozesse in vorkapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsformen ein und zugeigt auf, wie diese Gesellschaften in den kapitalistischen Wirtschaftskreislauf integriert werden. Damit lieferte sie eine wichtige ökonomische Argumentation zur Kritik des Kolonialismus und den sich aus Kolonialkonflikten ergebenden außenpolitischen Krisen wie etwa der Marokkokrise sowie der Aufrüstung im Europa der Vorkriegszeit.

Rosa Luxemburgs Beitrag zur wirtschaftspolitischen Debatte der politischen Linken wird häufig übersehen. Mit dem Vortrag von Judith Dellheim soll hier ein erster Einstieg in das wichtige Werk von Rosa Luxemburg ermöglicht werden. Die Referentin zeigt Inhalt und Aktualität dieser grundlegenden ökonomischen Schrift auf.

Einführung: Judith Dellheim, Fellow an der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Wissenschaft konkret

Viele im weiten Spektrum der NaturFreunde haben im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Ausbildung Bachelor- oder Masterarbeiten, Doktorarbeiten oder interessante Hausarbeiten geschrieben. Diese haben sehr häufig hochinteressante Themengebiete bearbeitet, die auch für viele, die nicht in dieser wissenschaftlichen Disziplin gearbeitet hatten, einen spannenden Erkenntnisgewinn bringen können. In der Reihe „Wissenschaft konkret“ wollen wir solche Arbeiten vorstellen, gemeinsam diskutieren und anschließend in gemütlicher Runde den Abend ausklingen lassen.

Wir freuen uns, wenn Ihr Interesse habt. Wählt euch einfach ein!

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