Gemeinsam mit 39 Umwelt-, Natur- und Tierschutzorganisationen fordern die NaturFreunde Deutschlands von der Bundesregierung ein rasches und umfassendes politisches Handeln im Rahmen des geplanten „Aktionsprogrammes Insektenschutz“. Anlass für die Veröffentlichung des Forderungskataloges ist eine Abstimmung am 27. April im Fachausschuss der EU-Kommission über ein Verbot von drei besonders insektenschädigenden Pestiziden.
In ihrem Koalitionsvertrag haben CDU, CSU und SPD beschlossen, das Insektensterben umfassend zu bekämpfen und ein „Aktionsprogramm Insektenschutz“ aufzulegen. Die unterzeichnenden Organisationen begrüßen diese Vereinbarung und stellen konkrete Forderungen an das Programm der Regierungsparteien.
Sechs Kernforderungen
Die Verbände haben sechs Kernforderungen erarbeitet, die für den Erfolg eines Aktionsprogramms entscheidend sind. Hierzu gehören die Reduzierung von Pestizidanwendungen, die Förderung von Strukturvielfalt in Agrarlandschaften, eine Qualitätsoffensive für Schutzgebiete und die Förderung von Insektenvielfalt in Siedlungsräumen. Ebenso muss die Überdüngung landwirtschaftlich genutzter Flächen reduziert werden, da sie einen wesentlichen Faktor für den Insektenrückgang darstellt.
„Die Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag richtigerweise verpflichtet, das Insektensterben zu bekämpfen. Das erfordert rasches und umfassendes politisches Handeln. Homöopathische Eingriffe wie Monitoring- oder Blühstreifenprogramme reichen nicht aus, um den dramatischen Verlust unserer über 30.000 Arten zählenden heimischen Insektenfauna aufzuhalten“, sagte Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzringes und stellvertretender Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands .