Im Nordhessischen Kaufungen bei Kassel gibt es nur noch ein Gesprächsthema: das große Bobby-Car-Rennen auf der „Downhill“-Strecke vor dem Naturfreundehaus Lossetalhaus (H 3), zu dem Ende August wieder Hunderte Besucher und Teilnehmer erwartet werden. Die NATURFREUNDiN hat beim Kaufunger NaturFreund und Renn-Organisator Rolf Müller nachgefragt:
NATURFREUNDiN: Wie kann man sich das Bobby-Car-Rennen vorstellen?
Rolf Müller: Als Riesenspektakel mit vielen Zuschauern und echter Rennatmosphäre – ganz ohne Benzingestank und Motorenlärm. Auf der Straße vor dem Lossetalhaus gibt es einen Start- und Zielbereich, dazwischen Strohballen, Autoreifen, Flaggen und Werbebanner. Weil die Straße vor dem Naturfreundehaus abschüssig ist, erreichen die Fahrer trotz Schikanen Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern pro Stunde.
Bobby-Cars sind ja Spielautos für Kleinkinder. Ist das ein Familienevent?
Auf jeden Fall. Viele Kinder gehen selbst an den Start, wir haben fünf Altersklassen ab drei Jahren. Allerdings muss man auch wissen, dass es in Deutschland eine richtige Bobby-Car-Rennszene für Erwachsene gibt. Da werden Spezialreifen aufgezogen, Zusatzgewichte und tiefer gelegte Sitze eingebaut oder die Lenkung optimiert. Auch diese „Profis“ fahren mit.
Wie hoch ist der Organisationsaufwand für eure Ortsgruppe?
Am Wochenende sind rund 80 freiwillige Helfer im Einsatz, auch viele Nichtmitglieder. Wir machen das Rennen ja jetzt schon zum fünften Mal. Viele Kaufunger haben uns und unser Haus dadurch ganz neu kennen gelernt und helfen gerne.
Organisiert ihr so ein arbeitsintensives Rennen nur wegen des Spaßfaktors?
Nein, das ist zwar wichtig und gut für unsere Gemeinschaft. Der Hauptgrund aber sind die hohen Kosten für den Erhalt des Hauses. Der Reinerlös des Rennens fließt in das Lossetalhaus.
Fragen Samuel Lehmberg
Dieses Kurzinterview erschien zuerst in NATURFREUNDiN 2-16.