1915–2015: 100 Jahre Alfelder NaturFreunde

Von den Anfängen bis zur Neuzeit

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Um 1910 brachte der Wiener Schriftsetzer Josef (Pepi) Spindler die Naturfreunde-Idee des 1895 in Wien gegründeten Vereins "Die Naturfreunde" nach Hildesheim, wo er beim Gerstenberg-Verlag eine Anstellung fand. Im Jahr 1913 gründete er zusammen mit seiner Frau Frieda und anderen die Ortsgruppe Hildesheim. Auch Alfelder schlossen sich zunächst der OG Hildesheim an, bevor sie 1915 eine eigene Ortsgruppe gründeten.

In den 20er Jahren konnten die Alfelder, die bis dahin über kein eigenes Vereinshaus verfügten, das Sommerhaus von Carl Benscheidt (Gründer des Fagus-Werkes – heute Welterbe Gropiusbau) auf dem Wahrberg nutzen.

Zur gleichen Zeit wurde bei Grünenplan, oberhalb der Stahlquelle, eine kleine Hütte (ehem. Eisenbahnwaggon) aufgestellt, die den Naturfreunden bei größeren Wanderungen als Stützpunkt diente.

In den folgenden Jahren erlebten die Naturfreunde in Alfeld einen solchen Aufschwung, dass ein Grundstück auf dem Schlehberg erworben werden konnte. Aus dem Material eines alten Verkaufspavillons der Schuhleistenfabrik Behrens bauten unsere Mitglieder das Vereinshaus, die "Schlehberghütte". Viel Mühe, Kraft und Schweiß waren damals nötig, um das Fachwerkhaus in Einzelteile zu zerlegen und vom Normannplatz am Bahnhof auf den Schlehberg zu transportieren.

Am 3. Mai 1930 begann unter Leitung von Harry Thiesemann, 1. Vorsitzender aus den 20er Jahren bis 1933, der Bau des Naturfreundehauses "Schlehberghütte". Es wurde am 23. August 1931 unter großer Beteiligung der Alfelder Bevölkerung und umliegender Ortsgruppen feierlich eingeweiht.

Doch schon im Jahr 1933 schien das Schicksal der deutschen Naturfreundebewegung besiegelt zu sein. So wurden auch die Alfelder Naturfreunde verboten und das Grundstück auf dem Schlehberg samt Haus am 26. Juli 1933 enteignet.

Paul Backhaus, 1. Vorsitzender von 1946 bis 1953, schrieb dazu:

"Sinnloses Verbot der gesamten Naturfreunde-Bewegung und Beschlagnahme allen Eigentums durch die NSDAP, einer politischen Diktatur übelsten Ausmaßes."

Erst 1946 wurde es den Naturfreunden gestattet, sich wieder neu zu gründen. Die "Schlehberghütte" konnte ihrer eigentlichen Bestimmung wieder übergeben werden.

In den folgenden Jahren wurde die "Schlehberghütte" unter schwierigsten wirtschaftlichen Verhältnissen erneuert. 1949 konnte die Hütte in Eigenarbeit an das elektrische Stromnetz angeschlossen werden.

Das Vereinsleben blühte wieder auf. Viele deutsche und ausländische Naturfreundegruppen verbrachten auf dem Schlehberg ihren Urlaub oder nutzten die Hütte als Stützpunkt für ihre Wanderungen.

Unter Walter Wittvogel, dem 1. Vorsitzenden von 1953 bis 1973, ging es um den Erhalt der Hütte und den weiteren Ausbau des Vereins. Sein besonderes Anliegen galt der Mandolinen- und Gitarrengruppe.

1973 wurde nochmals gründlich renoviert. Die Schlehberghütte wurde unter Helmut Thiesemann, 1. Vorsitzender von 1973 bis 1982, an das städtische Wasser- und Kanalnetz angeschlossen. Für die dringend benötigten sanitären Einrichtungen war aber im alten Gebäude kein Platz mehr vorhanden. So wurde 1974 mit dem Anbau begonnen, der genügend Platz für getrennte WC-, Wasch- und Duschräume bietet.

Im Jahr 1987 wurde unter unserem jetzigen 1. Vorsitzenden Klaus Sievers, seit 1982 tätig, in Eigenleistung eine umweltfreundliche Gas-Zentralheizung eingebaut. Mitgliedern und Gästen war es nun möglich, das Naturfreundehaus als Stätte der Begegnung, Seminar- oder Urlaubsziel zu nutzen. So konnten die Übernachtungszahlen – vornehmlich durch Familien, Schulen und Kindergärten –  auf rund 1.000 im Jahr gesteigert werden

1992 folgte die Einweihung der "Schlehberg-Klause", einem weiteren Gebäude für die Vereinsarbeit, auf unserem Grundstück am Schlehberg.

Im März 2007 begann der Anbau an die Schlehberghütte zur Schaffung eines separaten Seminarraumes plus Dusche und WC sowie einer Werkstatt. Nach vielen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden war auch der Innenausbau im Dezember 2012 vollbracht. Damit war es möglich, den Radfahrern auf dem Leine-Heide-Radweg eine Zeltmöglichkeit mit Sanitäreinrichtung in Alfeld zur Verfügung zu stellen.

Im Juni 2010 war es möglich, dank öffentlicher Mittel und vieler Spenden, im Schlehberg, in Hausnähe, einen Walderlebnispfad zu eröffnen. Dadurch werden immer wieder Besucher zur Schlehberghütte geführt, was uns bis heute immer wieder neue Mitglieder brachte.

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31061 Alfeld
Übernachtungsplätze vorhanden
teilbewirtschaftet (mit Getränken)