Buchvorstellung: Das Ozeanbuch

Wie das Verständnis über die Bedrohung der Meere verbessert werden kann

© 

Seit Ewigkeiten lebt der Mensch bereits von den Dienstleistungen der Ozeane, die Nahrung, Bodenschätze und Transportwege bereitstellen. Doch aktuell acht Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jährlich ins Meer. Schildkröten verfangen sich in Kunststoffnetzen und gehen elendig zugrunde. In den Mägen von toten Seevögeln befinden sich scharfkantige Plastikteile. Was wissen wir eigentlich über den Lebensraum Ozean?

Zwar haben die Meereswissenschaften in den letzten Jahren deutliche Erkenntnisfortschritte erzielt und Abertausende von Fakten ausgewertet. Doch allzu häufig verschwindet das neue Wissen nach Ablauf der Projekte in irgendwelchen Schubladen. Vor allem dringt kaum durch, dass eine pflegliche Nutzung der Ozeane nicht nur dringend notwendig, sondern auch möglich ist. Zum besseren Verständnis müssen die komplexen Zusammenhänge zum Zustand der Ozeane also gebündelt und informativ aufbereitet werden.

45 Infografiken zur Situation der Ozeane

Bibliografie
Esther Gonstalla: Das Ozeanbuch – Über die Bedrohung der Meere; 128 Seiten, gebunden, 45 Infografiken; oekom Verlag, München, 2017; ISBN 9783960060123; 24 Euro.

Das Ozeanbuch von Esther Gonstalla setzt hier an: Es folgt dem Anspruch, dass wir die Zusammenhänge zwischen menschlichem Handeln und den Veränderungen des maritimen Lebensraums besser verstehen müssen, wenn wir das sensible Ökosystem schützen wollen.

Vor diesem Hintergrund wird in verständlicher Sprache ein aktuelles Bild zum Zustand des Lebensraums Meer gezeichnet. Allein 45 Infografiken informieren über die gegenwärtige Situation der Ozeane und die vom Menschen verursachten Veränderungen, umfangreich erläutert in den Kapiteln Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt, Überfischung, Industriegebiet Ozean und Verschmutzung.

Ein lesenswertes Nachschlagewerk zum Meeresumweltschutz, das eindringlich an Gesellschaft, Politik und Wirtschaft appelliert, sich gezielt für den Erhalt des Lebensraum Ozean einzusetzen.

Joachim Nibbe
Bundesfachbereichsvorstand Naturschutz, Umwelt und Sanfter Tourismus