Das Drama vom Einkauf

Warum wir unfassbar viel wegschmeißen

Die Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sind besorgniserregend. Jeder von uns wirft jährlich 82 Kilogramm Lebensmittel einfach weg. Meist ungeöffnet. Das entspricht hochgerechnet 6,7 Millionen Tonnen (!) pro Jahr.

Ein gewaltiger Berg Müll, den wir produzieren, wir als Verbraucher. Doch warum schmeißen wir denn was weg? Meist betrifft das Obst und Gemüse, es wirkt schlecht, unappetitlich. Ja, wer kennt das nicht? Der Apfel hat eine Druckstelle, die Banane ist an einigen Stellen zu schwarz, die Tomate zu weich. Hinzu kommen Milchprodukte, der Joghurt im Kühlschrank ist nur bis dann und dann haltbar. Dabei wird das Mindesthaltbarkeitsdatum häufig mit dem Ablaufdatum verwechselt. Besser man nimmt das Wort "Mindesthaltbarkeit" wörtlich.

Dabei gibt es Wege dem Müll entgegenzuwirken: Auf die eigenen Kaufgewohnheiten bezogen sollte man sich einfach mehr Zeit nehmen. Drei Minuten reichen vollkommen. In drei Minuten kann man kurz überlegen: Brauche ich das wirklich? Wäre es nicht sinnvoller, es einfach mal im Regal stehen zu lassen? So geht man viel bewusster durch den Laden, spart Zeit, Geld und Stress. Es ist wie morgens beim Fahren mit dem öffentlichen Personennahverkehr, eine Bahn früher nehmen, sich ein paar Minuten mehr Zeit nehmen und schon ist alles entspannter.

Bis zu 235 Euro pro Jahr kann man sparen, und da reden wir nur vom Durchschnitt. Klar ist: Unser Einkaufsverhalten ist unverantwortlich und muss überdacht werden.

Pascal Durieux