Mehr Freestyle für Snowboarder

Wie sich die „Airtime“ und der „Style“ beim Springen verbessern lassen

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Kennst du das? Du bist mit Kindern unterwegs, ein Riesenspaß, plötzlich ist da dieser Funpark, alle schreien „rein da“, na klar, du willst vorlegen, die Anfahrt fühlt sich tollkühn an, es läuft der Film deiner Jugend, ah, vielleicht zu schnell, kleine Speedkorrektur, noch eine, welcher Spin soll’s überhaupt werden, oh, der Kicker ist ja riesig – und dann fährst du ganz elegant vorbei, bremst ab und rufst hoch: „Ihr könnt jetzt loslegen.“ Puls bei 180.

Tja, die „trial and error“-Zeiten sind längst vorbei und haben nicht nur deinen Körper geprägt, sondern auch Spuren in deinem Kopf hinterlassen. Aber deine Gruppe wird von „Kickern“, „Boxen“ und der „Halfpipe“ geradezu magisch angezogen, will nur noch „jumpen“, „sliden“, „grinden“ und „grabben“ – natürlich mit „Style“ – und zeigt dir ständig die coolsten YouTube-Videos.

Okay, dann musst du eben lernen, wie das geht und wie du es deiner Gruppe beibringen kannst. Ist alles keine Hexerei. Die Bundesfachgruppe Schneesport der NaturFreunde Deutschlands bietet immer wieder Freestyle-Fortbildungen an, denn so wie dir geht es letztlich vielen.

Der Lehrgangsleiter André Stötzer ist Mitglied des Bundeslehrteams Snowboard

Zum Beispiel die Fortbildung für Übungsleiter Snowboard Mitte Januar im Bregenzerwald. Der 31-jährige Lehrgangsleiter André Stötzer weiß genau, was er da tut, schließlich ist der Wahl-Schweizer Mitglied des Bundeslehrteams Snowboard und Board-Junkie mit 14-jähriger Ausbildungserfahrung. Gemeinsam fahrt ihr in den Funpark, aber eben mit Methode.

„Unser Schwerpunkt wird das schrittweise Heranführen an die Stylephase auf dem Kicker sein“, verrät André. „Wir analysieren Anfahrt, Absprung, Airtime und Landung in allen Details, lernen praktische Vermittlungsmethoden und gehen auf Sicherheit und Motivation ein. Wer dann noch mehr möchte, lernt auch den richtigen Umgang mit Boxen und Rails.“

Am Ausbildungsort „Pleasure Diedamspark“ gibt es übrigens zwölf Kicker, zehn Boxen, sieben Rails, eine Hip, eine Jibkugel sowie einen T-Bone XL. Was sich dahinter verbirgt, wird dir André genau erklären. „Die Fortbildung richtet sich an Boarder mit wenig Erfahrung, aber auch an eingefleischte Freestyler“, sagt er. „Denn letztlich geht es um die Wissensvermittlung an Dritte und dafür muss man nun wirklich kein ‚Big-Air-Pro‘ sein.“

Samuel Lehmberg
Der Artikel ist zuerst erschienen in NATURFREUNDiN 4-2016