NaturFreunde-Kletterhalle öffnet im bayerischen Dachau

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Im bayerischen Dachau öffnet nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit die erste NaturFreunde-Kletterhalle in Deutschland ihre Türen. Am Eröffnungswochenende vom 29. April bis 1. Mai können Interessierte die Halle bei einem vielfältigen Programm kennenlernen.

Mehr als 180 Routen

Komplikationslos war der Bau der Kletterhalle nicht: Nachdem der NaturFreunde-Landesverband Bayern bereits 2016 einen passenden Ort gefunden hatte, drohte die Finanzierung zu scheitern. Ein neues Finanzierungskonzept wurde entwickelt und der Bau schließlich im Oktober 2020 begonnen. Jedoch erschwerten die anhaltende Pandemie und damit verbundene Materiallieferschwierigkeiten sowie die extreme Auslastung der Baufirmen den Fortgang des Hallenbaus. Zuletzt führte der Krieg in der Ukraine zu einem drastischen Anstieg der Baupreise. Dass die Halle nun eröffnet werden kann, ist also alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

Die deutschlandweit erste Kletterhalle der NaturFreunde setzt in vielerlei Hinsicht neue Maßstäbe. Kletterfreund*innen aus der gesamten Region dürfen sich auf ein wahres Kletter- und Boulder-Eldorado freuen: Eine Gesamtkletterfläche von über 2.300 m², eine maximale Kletterhöhe von 16,93 Metern und insgesamt über 180 Routen lassen die Herzen der Kletterbegeisterten höher schlagen.

Bouldern
Bouldern (engl. boulder = „Felsblock“) ist eine moderne, urbane Trendsportart und bezeichnet das Klettern ohne Seil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder eben an künstlichen Kletterwänden in Absprunghöhe.

Auf Boulderer*innen warten zudem drei Kletterbereiche auf unterschiedlichen Ebenen. Dazu kommen ein breites Angebot für Kinder und Familien, ein eigener Raum für Kindergeburtstage, ein Seminarraum für Business-Events, ein Bistro und vieles mehr.

Nachhaltig und barrierefrei

Auch in Punkto Nachhaltigkeit kann die Halle überzeugen: Die Heizung beispielsweise funktioniert per Grundwasserwärmepumpe, das Gebäude ist außerdem hochgedämmt. Damit Regenwasser ablaufen kann, sind die Pflasterbeläge sickerfähig. In unterirdischen Kiesspeichern, sogenannten Rigolen, wird Regenwasser zwischengespeichert. Dies fördert die Neubildung von Grundwasser und verbessert das Klima der bodennahen Luftschicht.

In einer Zisterne wird Regenwasser gesammelt, das für WC-Spülung und als Gießwasser genutzt wird. Alle verwendeten Baustoffe sind weitestgehend unbedenklich; so wurden zum Beispiel Mineralwolldämmungen verbaut und mineralische Baustoffe, Keramik und Holz verwendet. Geplant ist außerdem, das Flachdach zu begrünen.

Besonderen Wert wurde auch auf die Barrierefreiheit der Halle gelegt: Der Eingang der Halle sowie alle Etagen und Räume sind schwellenlos und damit auch für Menschen mit Gehbehinderungen, für Rollstuhlfahrer*innen oder Personen, die Kinderwägen mitführen, erreichbar. Im Zugang gibt es ein Blindenleitsystem und die Halle ist mit einem Aufzug ausgestattet. Spezielle Duschen und WCs sowie ein Behinderten-Parkplatz machen den Aufenthalt für Menschen mit Behinderungen unkompliziert.

Die Eröffnung wird gefeiert

Zur feierlichen Eröffnung ist die Halle am Freitag, dem 29. April ab 11 Uhr sowie am Samstag und Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr geöffnet. Neben der Möglichkeit, die Kletter- und Boulderrouten auszuprobieren wird es ein Kinderprogramm, Musik, Stände und Mitmach-Aktionen geben.

Die NaturFreunde-Kletterhalle hat regelmäßig montags bis freitags zwischen 10 und 23 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen zwischen 9 und 22 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte fürs Bouldern kostet beispielsweise 8,50 Euro für Erwachsene, NaturFreunde-Mitglieder zahlen nur 7,50 Euro. Wer in der „Happy Hour“ kommt oder die Bedingungen für Ermäßigungen erfüllt, zahlt noch weniger.