Wie produktiv es sein kann, alte Routinen über Bord zu werfen und etwas Neues auszuprobieren, konnten die Teilnehmer des Bundesausschusses (BA) am 11. und 12. März 2016 in Duisburg erleben.
Der BA ist das höchste Entscheidungsgremium zwischen den Bundeskongressen. Eigentlich gibt es für dieses Gremium eine feste Besetzung: Bundesvorstand, Vertreter_innen der Landesverbände und der Bundesleitung der Naturfreundejugend. Dieses Mal fand der BA jedoch in ganz neuer Form statt: Als Zukunftswerkstatt mit acht Ortsgruppen, die die reguläre Besetzung ergänzten. Im Mittelpunkt der zwei Tage stand eine Frage: Wie wollen und können wir NaturFreunde unsere Zukunft gestalten?
Diskussionen und Ideen-Austausch
Im sogenannten „Fishbowl“, einer Methode der Diskussionsführung, kam es zu angeregten Diskussionen zwischen den Teilnehmenden. Themen waren Mitgliederbindung und -werbung, Kooperationen und Netzwerke sowie Formen ehrenamtlichen Engagements.
Wie „Fische in einem Aquarium“ diskutierte eine gemischte Gruppe in der Mitte des Raums miteinander, während die übrigen Teilnehmenden die Diskutierenden beobachteten – und sie aus dem Sitzkreis ablösten, wenn sie selbst das Wort ergreifen wollten. Viele spannende Aspekte kamen so ins Gespräch. Zum Beispiel, dass der Verband eine gemeinsame Linie braucht, aber Mitglieder nur dann aktiv werden, wenn sie in ihrer Ortsgruppe Freiraum haben, um ihre eigenen Ideen zu verwirklichen.
Es kam auch zu einigen Kontroversen: Kann Professionalisierung, zum Beispiel durch bezahlte Honorarkräfte oder Hauptamtliche auf Ortsgruppenebene, die Vereinsarbeit voranbringen? Oder widerspricht dies der Identität der NaturFreunde?
Außerdem gab es vier verschiedene Mitmach-Stationen zu Themen der Verbandsentwicklung und einen „Markt der Möglichkeiten“, bei dem die Ortsgruppen ihre ganz eigenen Erfolgskonzepte vorstellten. In einem von drei „Impulsen“ wurde zudem die neue Kampagne „NaturFreunde bewegen“ vorgestellt.
Fazit der zwei Tage
Durch die Diskussionen sind einige Spannungsfelder der Ortsgruppenarbeit deutlich geworden. Ganz offensichtlich funktioniert eine gute Idee auch nicht überall. Jede Ortsgruppe und jedes Naturfreundehaus findet vielmehr vor Ort ganz individuelle Rahmenbedingungen vor, die ebenso individuelle Lösungen erfordern.
In einer Sache waren sich am Ende dann aber doch alle einig: Austausch und Kooperation bereichern.