Am 21. März 1933 gibt es ein böses Erwachen für die Karlsruher NaturFreunde: Ihr Bootshaus wird von den Nazis beschlagnahmt. Nur mit viel Mühe gelingt es den Mitgliedern noch, persönliches Eigentum frei zu bekommen.
Am 30. März 1933 lösen die Machthaber des „Dritten Reiches" die NaturFreunde-Organisation aüf, das Vereinsvermögen und alle Naturfreundehäuser werden beschlagnahmt, kurz: die ganze Organisation zerstört! Genosse Hermann Walter hatte am 31. März 1933 bei der letzten Versammlung im Karlsruher „Volkshaus" die Auflösung des Vereins bekannt zu geben – unter Aufsicht von Kriminalbeamten.
Erst zwei Jahre später, am 25. September 1935, wurde dem seit 1918 gewählten 1. Obmann Robert Ehrenfried der Vollzug des schändlichen Urteils, „der Vereins sei aufgelöst und das Vermögen beschlagnahmt", vom Amtsgericht B II – Registergericht Karlsruhe – mitgeteilt. Eine schmerzliche Zeit für die „Eigentümer", die „ihr Werk" nicht mehr betreten durften.
Im Naturfreundehaus Moosbronn, ebenfalls ein Naturfreundehaus der Ortsgruppe Karlsruhe, gastierten Hitlerjugend und Studentengruppen zu Wehrübungen. Das Bootshaus übernahm zunächst der N.S.-Sportverband, 1936 dann die Kanuabteilung des Postsportvereins Karlsruhe. In dieser Zeit wurde das Bootshaus an das elektrische Lichtnetz angeschlossen.
Am 29. Dezember 1938 übernahm der Postsportverein Karlsruhe auch das Naturfreundehaus Moosbronn und überträgt es 1943 der Reichspost.
Bei Kriegsende 1945 wurde das Bootshaus restlos ausgeraubt.
Aus dem Vereinsarchiv der NaturFreunde Karlsruhe