Zwölf Naturfreundehäuser werden zu außerschulischen Lernorten

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Viele Naturfreundehäuser liegen inmitten der Natur und haben dadurch eine Vielfalt an Möglichkeiten, natur- und umweltpädagogische Angebote zu gestalten. Dieses Potential will ein gemeinsames Projekt der NaturFreunde Württemberg und der Naturfreundejugend Württemberg nun stärker ausschöpfen. Unter dem Motto „Naturfreundehäuser als außerschulische Lernorte – Biodiversität erleben“ sollen die notwendigen Grundlagen für dauerhafte Umweltbildungsangebote geschaffen werden.

Grüne Klassenzimmer

Im Rahmen des zweijährigen Projektes wollen die Beteiligten unter anderem naturpädagogische Kinder- und Jugendarbeit fördern, einen Beitrag zum Artenschutz leisten sowie Naturfreundehäuser für junge Gäste und Familien attraktiver machen. „Mit der finanziellen und personellen Unterstützung des Projektes können die Häuser Dinge anpacken, die für sie sonst eine Nummer zu groß gewesen wären“, freut sich Nora Determann, Koordinatorin des Projektes. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg und der Umweltstiftung der NaturFreunde Württemberg.

In den nächsten zwei Jahren sollen an Naturfreundehäusern ganz unterschiedliche außerschulische Lernorte entstehen: Geplant sind unter anderem eine Trockensteinmauer für Eidechsen, Waldstationen, die den Lebensraum Wald unter die Lupe nehmen, ein Klimabauwagen und vieles mehr. Was nirgendwo fehlen wird, ist ein Ort, um sich als Gruppe zu versammeln – ein grünes Klassenzimmer.

Außerdem werden fünf Natur- und Erlebnispädagog*innen von der AbenteuerSchule der NaturFreunde in Baden-Württemberg ausgebildet, die dann später ihr Fachwissen an den Lerngärten und in den Kinder- und Jugendgruppen anwenden können.

Eine ehrenamtliche Steuerungsgruppe begleitet das Projekt. Sie trifft die wegweisenden Entscheidungen und begleitet die teilnehmenden Ortsgruppen auf ihrem Weg. 

Naturlehrpfad, Insektenparadies und Ökosystem Wald

Am 1. April 2021 ist mit der Auftaktveranstaltung der Startschuss für das Projekt gefallen. Seitdem ist viel passiert: Die zwölf teilnehmenden Ortsgruppen haben sich Gedanken um das vorhandene Potential ihrer Naturfreundehäuser gemacht. Wie kann auf dem Hausgelände ein außerschulischer Lernort gestaltet werden? Welche Grundlagen sind schon vorhanden? Woran kann angeknüpft werden?

Vom Insektenhotel über das Ökosystem Wald bis zum Klimabauwagen – ganz verschiedene Umweltbildungsansätze sind seitdem in der Entwicklung. „Die teilnehmenden Ortsgruppen sind begeistert beim Projekt dabei und sprühen nur so vor Ideen“, meint die Projektkoordinatorin Nora Determann.

Am Naturfreundehaus Spatzennest in Blaustein-Weidach bei Ulm gibt es schon einige Lebensräume und Habitate, die durch einen Pfad verbunden werden. Um Natur- und Umweltbildung zu ermöglichen, werden unterschiedliche Schautafeln entstehen, aber auch digitale Medien sollen die Wissensvermittlung unterstützen. Außerdem soll eine kleine Umweltwerkstatt eingerichtet werden und ein grünes Klassenzimmer mit Naschhecke und Hochbeet entstehen.

Die Ortsgruppe Tübingen ist auch schon mitten in der Planung. Bei der Geländebegehung am 19. Juli war eine Landschaftsarchitektin mit dabei, um die Ortsgruppe zu beraten. Auch hier gibt es schon geeignete Grundlagen – eine Streuobstwiese, viel Wiesenfläche, eine Trockensteinmauer, die von Eidechsen bewohnt wird. Hier soll eine Benjeshecke entstehen, die durch den Schnitt der Obstbäume immer weiterwachsen kann. Außerdem muss die Trockensteinmauer etwas freigelegt werden und das Beet oberhalb der Mauer soll mit insektenfreundlichen Pflanzen versehen werden.

In Schwäbisch Hall wird das Thema „Lebensraum und Ökosystem Wald“ bearbeitet. Das Naturfreundehaus Lemberg liegt in Mitten eines alten Waldes. Hier wird ein pädagogisches Konzept entwickelt. Interessierte können sich dann beim Naturfreundehaus Entdeckerwesten ausleihen und auf ihrer Tour die unterschiedlichen Stadien des Waldes kennenlernen.

„Wir sind gespannt darauf, was in den nächsten zwei Jahren an unseren Naturfreundehäusern entsteht und freuen uns auf die gemeinsame Zeit“, so Nora Determann.

Mehr Infos und Kontakt

Naturfreundejugend Württemberg
Nora Determann (Projektkoordination)
nora.determann@nfjw.de
(0711) 48 10 77