Die integrative Funktion des Sports für die Gesellschaft betonte Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, in seinem Eröffnungsvortrag zur NaturFreunde-Natursport-Konferenz am 2. November in der Franken-Akademie Schloss Schney. Der Sport vermittle Werte und bringe Menschen zusammen – und sei damit unverzichtbar für jede moderne Gesellschaft, so Müller.
55 Teilnehmende aus 12 Landesverbänden waren zusammengekommen, um sich über aktuelle Entwicklungen im Natursport auszutauschen. Neben Trainer*innen in Ortsgruppen nahmen auch Landesfachgruppenleiter*innen und Mitglieder der Bundeslehrteams an den Vorträgen und Workshops teil, zudem stand eine gemeinsame Wanderung auf dem Programm.
Dass es ein Spannungsverhältnis zwischen Natursport und Naturschutz gibt, welches sich auflösen lässt, war die Botschaft von Ludwig Wucherpfennig, Mitglied im Präsidium des Deutschen Naturschutzrings und auch im Kuratorium Sport und Natur. Seine Einschätzung: Natursport und Naturschutz lassen sich miteinander verbinden, wenn Natursportler*innen die eigene Verantwortung ernst nehmen und für die Vereinbarung beider Interessen auch Umwege akzeptieren. Im organisierten Sport wie bei den NaturFreunden sei der Naturschutz weniger ein Problem, da er hier Teil der Lehrpläne in den sportlichen Ausbildungsgängen sei. Die Herausforderung liege im Erreichen von unorganisiert Aktiven.
Praktisches zu Smartphone-Videos und Versicherungsfragen
Wie sich mit dem eigenen Smartphone schnell und mit wenig Aufwand gute Natursport-Kurzvideos drehen lassen, zeigte Andreas Schlosser von den NaturFreunden Lauf in einem Workshop. Ein mit dem Smartphone produziertes Video kann zum Beispiel zu Lehrzwecken, für die Eigendarstellung auf einer Webseite oder zur Bewerbung der eigenen Angebote in Social-Media-Kanälen eingesetzt werden. Andreas Schlosser stellte vor, welche Apps dazu verwendet werden können und welche Voraussetzungen das Smartphone mitbringen muss. Mit einer frei verfügbaren App übten die Teilnehmenden das Schneiden der Filme.
In weiteren Workshops ging es um Versicherungsfragen im Natursport, das Organisieren von Sport-Aktiv-Tagen, das Bewerben und Ausschreiben von Natursport-Veranstaltungen sowie den App-basierten Zugang zum Angebot der NaturFreunde-Erlebnis-Akademie (NEA) der NaturFreunde Bayern.
Neues aus den NaturFreunde-Fachgruppen
Die sportlichen Fachgruppen nutzten das Treffen, um einen Einblick in ihre aktuelle Arbeit zu geben. Die Bundesfachgruppe Bergsport stellte Neuerungen an Sicherungs- und Lawinenverschüttetensuchgeräten (LVS-Geräten) vor. Sie informierte auch über die Notfall-App "SOS-EU-Alp" und die neue Norm von Klettersteigsets.
Yannick Kiesel, Projektkoordinator von „Frieden in Bewegung“, stellte die für den Zeitraum von Mai bis Juli 2020 geplante NaturFreunde-Friedenswanderung vor. In rund 80 Tagesetappen werden NaturFreund*innen von der dänischen bis zur Schweizer Grenze wandern, um ein Zeichen für eine globale Abrüstung, den Schutz von Demokratie und Freiheit sowie eine friedensfördernde Politik zu setzen. Er lud insbesondere alle Wanderleiter*innen ein, sich in die Gestaltung der Wanderung einzubringen.
Aufnahme in den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)
Ein zentrales Thema der Sportkonferenz war die Aufnahme der NaturFreunde in den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Die NaturFreunde könnten über eine Mitgliedschaft Beratungs- und Serviceleistungen des DOSB in Anspruch nehmen sowie Zugang zu Fördermitteln und zu kommunalen Leistungen, speziell zu Sportanlagen, erhalten.
Karsten Dufft vom Ressort Sportstätten und Umwelt des DOSB erklärte in seinem Vortrag, dass die NaturFreunde als „Verband mit besonderen Aufgaben“ aufgenommen werden könnten. Voraussetzung sei die Mitgliedschaft der NaturFreunde in mindestens acht Landessportbünden. Derzeit sind die Landesverbände Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen und Rheinland-Pfalz in den jeweiligen Landessportbünden organisiert. Im Workshop zum Thema tauschten sich Vertreter*innen der NaturFreunde-Landesverbände, die bereits Mitglied sind, mit den anderen Landesverbänden aus. Dufft stellte klar, dass die Chancen für die Aufnahme weiterer Landesverbände groß seien.
Mitglieder finden Präsentationen und Skripte zu den Vorträgen und Workshops im NaturfReunde-Intranet.