NaturFreunde warnen: Krieg erzeugt Krieg

Vor neuen Kampfeinsätzen in Syrien warnt Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands:

Die Kriege in den Ölländern der Nahostregion und die terroristischen Attentate, die längst auch Westeuropa erreicht haben, zeigen in aller Deutlichkeit: Krieg erzeugt Krieg. Aus Hunderten ISIS-Terroristen vor wenigen Jahren sind Zehntausende Kämpfer der Mörderbande Islamischer Staat (IS) geworden, die zur stärksten und reichsten Terrorgruppe der Welt aufgestiegen ist.

Die jetzt auch in Deutschland immer unverhohlener geforderten militärischen Gegenschläge werden jedoch die Ursachen für Terror und Gewalt nicht beseitigen, weil darunter immer zuerst die Zivilbevölkerung leidet: in Syrien und im Irak die von den Bombardements betroffenen Bürgerinnen und Bürger, in den westlichen Ländern die Opfer von Terrorattentaten. Jeder weiß es: Gewalt setzt eine Spirale in Gang, die sich immer schneller dreht. Krieg erzeugt Krieg.

Die Kanzlerin sagt: Die Attacken des Islamischen Staates brauchen eine militärische Antwort. Die NaturFreunde Deutschlands fordern: Nein, es muss andere Wege geben, um den Terror zu stoppen. Warum wird dem IS nicht der Geldhahn abgedreht? Warum wird Öl gekauft, das aus IS-beherrschten Quellen kommt? Warum werden immer mehr Waffen in die Region gepumpt? Warum wird nicht endlich ernst gemacht mit dem Klimaschutz, obwohl die Folgen der Erderwärmung immer mehr Menschen die Lebensgrundlagen entziehen? Weil längst die Unlogik des Krieges regiert. Wir müssen unbedingt umdenken. Jetzt.

Der 13. November 2015 ist ein weiteres schreckliches Datum in der Weltgeschichte des Terrors. Was in Paris geschehen ist, kann mit nichts gerechtfertigt werden. Aber die Welt darf nicht in einen neuen Krieg hineingezogen werden. Syrien braucht ein Entwicklungsprogramm, das den Menschen eine demokratische und soziale Perspektive gibt. So würde dem Terror der Nährboden entzogen.

Denn das eigentliche Problem ist: In der Welt werden die Unterschiede immer größer. Bald werden fast zwei Milliarden Menschen in Slums und Lagern leben. Die Welt braucht eine neue Ordnung. Doch solange die Industriestaaten im Verbund mit den Ölscheichs die Völker in den Ölregionen ausbeuten, verfestigen sich die Gründe für Terror und Migration.
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